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Hansa-Haus verödet weiter: Zwei Mieter verlassen Standort

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Von: Bastian Ludwig

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Von der „Augenweide“ zum Schandfleck: Das 1963 fertiggestellte Hansa-Haus verliert mit dem Brautmoden-Geschäft und einem RP-Dezernat zwei weitere Mieter. Foto: Koch
Von der „Augenweide“ zum Schandfleck: Das 1963 fertiggestellte Hansa-Haus verliert mit dem Brautmoden-Geschäft und einem RP-Dezernat zwei weitere Mieter. Foto: Koch

Wesertor. Das 1963 fertiggestellte Hansa-Haus an der Kurt-Schumacher-Straße hat seine besten Jahre hinter sich: Nun zieht mit einem Brautmodenladen das vorletzte Geschäft aus den vorgelagerten Glaspavillons aus.

Ende August verlässt auch das Versorgungsdezernat des Regierungspräsidiums (RP) den Komplex, der zu seiner Eröffnung in unserer Zeitung als „repräsentativer Blickfang“ gefeiert wurde.

Wesertors Ortsvorsteher Gerhard Franz will bei der Bürgerversammlung im Stadtteil am 8. Mai den anwesenden Magistrat auffordern, sich des Leerstands im Gebäude anzunehmen.

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Denn ab dem Jahr 2015, wenn das Technische Rathaus in der ehemaligen Salzmann-Fabrik fertig ist, will auch die Stadt ihre im Hansa-Haus untergebrachten Behörden verlegen. Wer über die Kurt-Schumacher-Straße in die Innenstadt fahre, habe das Gefühl, in Kassel sei seit der Grenzöffnung 1989 nichts passiert, sagt Franz.

Ähnlich sieht es die Inhaberin des ansässigen Brautmodengeschäfts „Traumbraut“. „Das Gebäude verfällt. Der Eigentümer kümmert sich nicht. Wir fühlen uns hier nicht mehr gut aufgehoben“, sagt Gülsen Akyldiz. Bis Mai will sie das Ladengeschäft verlassen, der Räumungsverkauf läuft bereits. Ein neuer Standort in der Innenstadt werde noch gesucht. Ein weiterer Grund für ihre Entscheidung sei die Einrichtung des städtischen Trinkraums im Hansa-Haus gewesen.

Die Kasseler Fahrschule Frank Giese, die ihren Hauptstandort ebenfalls in einem der Pavillons hat, wird dann der letzte Mieter in den insgesamt zehn Ladengeschäften sein.

Fotos: Das Hansa-Haus gestern und heute

Dafür hat sich das RP entschlossen, sein Versorgungsdezernat zum 1. September in die Fünffensterstraße zu verlagern. Die Zentrale Ausländerbehörde bleibe aber im Hansa-Haus, sagt Michael Conrad, Sprecher des RP. Derzeit hat das RP im Hansa-Haus noch 2700 Quadratmeter gemietet.

Verwalter des Gebäudes ist die IC Property Management GmbH aus Frankfurt. Diese äußerte sich auf HNA-Anfrage nicht zum Leerstand und den Plänen für den Komplex. Auch die Frankfurter Bubis Grundstücksverwaltung, die zumindest vor wenigen Monaten noch Eigentümerin war, antwortet nicht auf die Frage, ob ihr das Objekt noch gehöre. Eine Mitarbeiterin sagte am Telefon lediglich: „Ich glaube nicht.“

Von Bastian Ludwig

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