Sanierung lohnt sich nicht
Freibad Harleshausen nicht zu retten - Pläne für Wilhelmshöher Bad
Kassel. Endlich liegt das mit Spannung erwartete Gutachten für das Freibad in Harleshausen vor. Das Ergebnis ist vernichtend. Weder das 50-Meter-Becken noch die Umkleideräume oder die Technik lassen sich noch sanieren.
„Da ist nichts mehr zu retten“, sagt Karsten Luttrup-Bauer, der für die Planungsabteilung KVC des Betreibers Städtische Werke arbeitet. Im Auftrag der Stadt haben die Werke das 1937 gebaute und bis in die 1970er Jahre mehrfach veränderte Bad genau unter die Lupe genommen. Demnach hat sich das Schwimmbecken gesetzt. Es gibt Risse, der Boden ist undicht. Der Betonsockel, auf dem die Umkleideräume und der Kiosk stehen, ist stark angegriffen, die Außenverkleidung asbesthaltig. Das Technikgebäude mit der Wasseraufbereitung ist ebenfalls marode. Der Zustand ist ebenso schlecht wie in dem 1936 gebauten Freibad in Wilhelmshöhe. Diese Saison überstehen beide Bäder noch. Wie es danach weiter geht, ist offen.
Voting
„Vielleicht können wir sie auch im kommenden Jahr mit vertretbarem Aufwand herrichten, das weiß aber niemand“, sagt Städtische Werke-Vorstand Norbert Witte. Mindestens zehn Millionen Euro würde die Sanierung der beiden Bäder, die einem Neubau gleich käme, kosten.
Kämmerer und Bäderdezernent Dr. Jürgen Barthel (SPD) setzt sich dafür ein, die Entscheidung zu vertagen. Im Frühjahr 2013 werde das neue kombinierte Hallen- und Freibad am Auedamm (Kosten: 30 Millionen Euro) eröffnet. Dann könne man beobachten, wie sich die Besucher neu verteilen.
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Er wolle nicht das Risiko eingehen, dass die Stadt durch Investitionen in die beiden Freibäder kein Geld mehr für Schulen, Kitas und den Straßenbau habe. Das Regierungspräsidium habe deutlich gemacht, dass keine weitere Kreditaufnahme für die Bäder genehmigt werde.