Kassels populärste Kunstfigur feiert das Solarium
Neue Musik von Rusko Star: Heißer wird es dieses Jahr nicht mehr
Die Kunstfigur Rusko Star spaltet nicht nur seine Heimatstadt Kassel. Nach 14 Jahren hat der einstige Youtube-Held wieder neue Musik veröffentlicht. Sie klingt nach Sonnenbrand.
Kassel – Über Rusko Star hat einst jemand gesagt, er sei der „Jesus der Hotness“. Der Vergleich stammt nicht von irgendwem, sondern von Rusko Star selbst. Es muss also stimmen. Insofern überrascht es nicht, dass die Kasseler Pop-Kunstfigur ausgerechnet kurz vor Ostern erstmals seit 14 Jahren neue Musik veröffentlicht hat.
„Sonnenbank Saviour“ ist eine poppige Hip-Hop-Hommage ans Solarium. Der perfekt trainierte Rusko Star hat zwar nicht so einen großen Bizeps wie der Deutschrap-König Kollegah, aber deutlich mehr Selbstironie. Im Video zum dreiminütigen Song räkelt sich der „Sonnenbank-Erlöser“ auf einer Liege im Sunpoint-Studio am Leipziger Platz, während er Zeilen rappt wie: „Opfer mal nicht rum, geh lieber mal Solarium.“
Hinter Rusko Star verbirgt sich Ruzmir Satic, der schon 2007 als Teenager zum Youtube-Helden wurde. In nur sechs Monaten wurden seine Filmchen, die er im Kinderzimmer in Lohfelden produzierte, 2,5 Millionen Mal angeklickt. Später arbeitete er an der Kasse im Netto in Vollmarshausen und lernte Mediengestalter.
Nun studiert der 32-Jährige aus Bettenhausen an der Kunsthochschule Visuelle Kommunikation. Als Rusko Star hat er 3600 Instagram-Abonnenten, von denen viele in die Kunsthochschule kommen, wenn er dort Meet-and-Greet-Veranstaltungen abhält.
Seine Kunstfigur reflektiert unsere Sehnsucht nach Helden und lebt von den Interaktionen. Darum trifft die Pandemie auch Rusko Star, dessen Botschaft lautet: „Wir sollten jetzt nicht nur Zuhause hocken, sondern unser Bestes geben.“
Mit seinem gespielten Mega-Selbstvertrauen traut man ihm noch eher als Christian Drosten und Karl Lauterbach zu, Corona zu besiegen. Rusko Star sagt: „Bei meiner Hotness wird jeder Keim sofort verstrahlt.“ (Matthias Lohr)