Kurhessen-Therme öffnet am 17. Mai wieder: Erinnerung an Anfänge vor 40 Jahren

Am Dienstag macht die Kurhessen-Therme in Bad Wilhelmshöhe nach anderthalb Jahren Pause durch Corona und eine mehr als zehn Millionen Euro teure Sanierung wieder auf.
Kassel – Wir blicken zurück auf die Anfänge der 1983 eröffneten Bäder- und Saunawelt, auf die Bohrungen für die Thermalsolequelle und die Entwicklung Bad Wilhelmshöhes.

- Die Quelle: Schon in den Jahren 1914 und 1915 wurde in Wilhelmshöhe solehaltiges Thermalwasser gefördert. Als die Vorräte zur Neige gingen, war der Status Wilhelmshöhe als Heilbad gefährdet. Die Stadt suchte nach einem privaten Investor, der bereit war, mit einer Tiefbohrung eine neue Quelle zu erschließen. Der Unternehmer Werner Wicker sorgte Ende der 1970er-Jahre dafür, dass Bewegung in die Sache kam.
- Die Bohrung: Nur wenige Meter unterhalb des Freibads in Wilhelmshöhe stieß die von Wicker finanzierte Bohrung im Jahr 1979 wie erhofft auf eine Thermalsolequelle. Das Vorkommen war so reichhaltig, dass die Idee für die Kurhessen-Therme konkrete Formen annahm. In genau 674 Metern Tiefe befindet sich die Quelle, die bis heute Nachschub an solehaltigem Heilwasser liefert.
- Der Zaun: Fast 30 Jahre wussten nur Eingeweihte, wo die Quelle genau ist. Ähnlich wie bei dem documenta-Bohrloch auf dem Friedrichsplatz war auf der Wiese unterhalb des Wilhelmshöher Minigolfplatzes nur ein Metalldeckel an der Oberfläche zu sehen. Der Vergleich passt, denn beide Male waren die Bohr- und Brunnenspezialisten H. Angers Söhne aus Hessisch Lichtenau im Einsatz. Seit 2007 sorgt ein schmiedeeiserner, kreisförmiger Zaun für die Einfassung rund um den Metalldeckel. Auslöser für den Bau war eine Verordnung, die Schutzgebiete rund um Heilquellen verlangt.
- Der Bau der Therme: Nur fünf Jahre nach der erfolgreichen Bohrung war das Großprojekt Kurhessen Therme fertig. 55 Millionen Mark (rund 28 Millionen Euro) investierte Bauherr Werner Wicker. Bei der Eröffnung am 25. Februar 1983 sprach er vom schönsten Bad Europas. In der Tat war die Therme mit ihrem fernöstlichen Flair, mit dem 30 bis 35 Grad warmen Heilwasser, den Whirlpools, Dampfbädern, Saunen und Solarien eine überregionale Attraktion. Besonders an kühlen Tagen war hier jede Menge los.
- Die Anerkennung: Ohne die Therme sowie die Ayurveda- und die Habichtswaldklinik hätte der Stadtteil Wilhelmshöhe den Namenszusatz Bad wohl nicht bekommen. Im Jahr 2002 war es endlich soweit. Seitdem ist der Bergpark gleichzeitig Kurpark, große Teile von Bad Wilhelmshöhe sind Kurgebiet. Eine der wichtigsten Triebfedern war der Werner Wicker, der 2020 mit 84 Jahren starb.
Service: Die Therme hat ab 17. Mai 2022 täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt (mit Sauna) kostet zwischen 16 Euro (anderthalb Stunden), 26 (vier Stunden) und 31 Euro (Tageskarte). (Thomas Siemon)
