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Kasselerin lässt sich Glatze rasieren und spendet Haare für Krebskranke

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Von: Josefin Schröder

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Aus lang wird kurz: Auszubildende Boshra Maro (links) assistiert Friseur Bijan, der Lisa Willkomm die geflochtenen Zöpfe abrasiert.
Aus lang wird kurz: Auszubildende Boshra Maro (links) assistiert Friseur Bijan, der Lisa Willkomm die geflochtenen Zöpfe abrasiert. © Josefin Schröder

Lisa Willkomm aus Kassel hat sich ihre 40 Zentimeter langen Haare abschneiden lassen. Sie lässt sich eine Glatze rasieren und startet gleichzeitig eine Spendenaktion für ukrainische Kinder.

Kassel – 40 Zentimeter sind die Haare von Lisa Willkomm lang. Drei Jahre hat sie sie wachsen lassen, um sie nun an die Deutsche Krebshilfe zu spenden. An diesem Morgen trägt die 30-Jährige ihr Haar in vielen kleinen, geflochtenen Zöpfe. „So lassen sich die Haare später, für die Echthaarperücken besser aufbereiten“, erklärt Friseur Abas Farahbakhsh, der die Rasur für Lisa Willkomm kostenlos übernimmt.

Alles ab: Lisa Willkomm (links) und Abas Farahbakhsh freuen sich über die großzügige Haarspende für die Deutsche Krebshilfe.
Alles ab: Lisa Willkomm (links) und Abas Farahbakhsh freuen sich über die großzügige Haarspende für die Deutsche Krebshilfe. © Josefin Schröder

Die Sozialarbeiterin ist aufgeregt, aber entschlossen. Schon lange denkt sie darüber nach, ihre langen, braunen Haaren abzuschneiden und für die Herstellung von Perücken zu spenden. Als Angehörige von Krebspatienten geht ihr das Thema sehr nah. Nach einem Besuch auf der Kinderonkologie im vergangenen Jahr steht fest: Die Haare sollen ab. Bis diese die für eine Spende benötigte Mindestlänge von 30 Zentimetern hatten, musste sich Willkomm jedoch etwas gedulden.

Mit ihrer Aktion startet sie gleichzeitig einen Spendenaufruf für geflüchtete ukrainische Kinder, deren Krebstherapien schnellstmöglich fortgesetzt werden müssen. Als Mutter von zwei kleinen Kindern ist sie voll ausgelastet, wollte im andauernden Ukraine-Krieg trotzdem irgendwie helfen. „Ich kann nicht viel tun, aber Haare kann ich geben“, erzählt sie. Da für eine einzige Perücke vier bis fünf Haarspenden benötigt werden, hofft Willkomm, mit ihrer Spende andere zu einem kürzeren Haarschnitt zu inspirieren. Als ihre Haare abrasiert sind, fühlt sie sich leicht und frei. Als mutig würde sich Willkomm selbst aber nicht beschreiben. Es sei eher ein „Ich traue mich“, sagt die Kasselerin. Hairstylist Abas Farahbakhsh und eine anwesende Kundin widersprechen sofort: „Zu diesem Schritt gehört eine große Portion Mut“ sind sich beide einig. (Josefin Schröder)

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