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Immer kleiner, immer besser

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Von: Simone Reichhold

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Das Foto zeigt ein IdO-Hörsystem.
Das Foto zeigt ein IdO-Hörsystem. Diese Geräte sind so klein, dass sie von außen kaum sichtbar sind, da sie im Ohr verschwinden. ©  Fotos: Hess Hören / Privat

Gesundheitsinterview: Dorthe Becker über neueste Technik im Hörgerät

Etwa 15 Millionen Deutsche sind schwerhörig, schätzt der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. Dabei kann Schwerhörigkeit die verschiedensten Auslöser haben. Menschen, die unter einem schleichenden Hörverlust leiden, fallen die Veränderungen selbst meist nicht sofort auf. Oft werden sie von nahe stehenden Personen auf ihr Problem aufmerksam gemacht.

Eine eindeutige Diagnose über Stärke und Grad einer Schwerhörigkeit kann entweder ein Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO-Arzt) oder ein Hörakustiker liefern. So wie Dorthe Becker. Wir sprachen mit der Hörgeräteakustikmeisterin, die seit Ende Januar dieses Jahres die Hess Hören Filiale in Vellmar leitet, über dieses Thema und darüber, was die neueste Generation der Hörgeräte leistet.

Dorthe Beckers
Dorthe Becker, Hörgeräteakustikmeisterin, Leiterin Hess Hören Filiale in Vellmar © Fotos: Hess Hören

Frau Becker, welche Trends zeichnen sich im Bereich Hörgeräte ab?

Die Technik wird immer besser und bietet inzwischen zahlreiche Möglichkeiten. Gleichzeitig werden die Geräte immer kleiner.

Können Sie dafür ein Beispiel nennen?

Ja, nehmen wir die Im-Ohr-Hörgeräte – kurz auch IdO-Hörgeräte genannt. Bei diesen Hörsystemen wird die komplette Technik modernster Hörsysteme im Gehörgang platziert. Das heißt, man hat nichts hinter dem Ohr. Die Geräte werden individuell für jeden Kunden gefertigt. Technisch kann man heutzutage fast alles in ein IdO bauen, was auch in einem Gerät hinter dem Ohr möglich ist. Mittlerweile gibt es IdO-Geräte mit Akku, Bluetooth Ankopplung, Steuerung per Handy-App und viele weitere Möglichkeiten. Wobei Akkutechnologie und Streamingfähigkeit schon zu Lasten der Bauform gehen. IdO ja, dann allerdings nicht die allerkleinsten Modelle.

Welche Vorteile hat der Nutzer von einem streamingfähigen Gerät?

Dadurch entstehen sehr individuelle Lösungen. Endgeräte können mit dem Hörgerät verbunden werden und so sind telefonieren oder fernsehgucken hervorragend möglich - ohne dass die Hörgeräte, wie früher, herausgenommen werden und spezielle Kopfhörer dafür getragen werden müssen.

Wie ist es dann mit anderen Geräuschen - werden diese dann ausgeschaltet beziehungsweise ausgeblendet?

Nein. Alle anderen Geräusche sind weiter hörbar. Beim Fernsehen zum Beispiel wird der Ton zusätzlich aufgespielt, dabei bleiben die Hintergrundgeräusche, wie etwa Tür- und Telefonklingeln, weiter hörbar.

Sind die IdO-Hörsysteme für jeden geeignet?

Theoretisch kann jeder ein IdO angepasst bekommen. Es gibt alle Leistungsklassen, von Basis bis Premium, von leichtgradigen bis hin zu mittelgradigen Hörverlusten, von unsichtbar bis einfach zu bedienen. Einzig die anatomischen Voraussetzungen müssen gegeben sein. Das heißt, der Gehörgang muss von der Größe und vom Verlauf für ein Im-Ohr-System geeignet sein. Wenn es also von der Anatomie nicht passen sollte, gibt es aber andere diskrete Lösungen.

Welche sind das?

RIC-Hörsysteme zum Beispiel. Dies ist ein ganz besonderes Hinter-dem-Ohr-Hörgerät und bedeutet Receiver-in-the-Canal – ein Teil der Elektronik, der Lautsprecher, wird dabei im Gehörgang platziert. Dadurch wird der sichtbare Teil der Hörgeräte noch kleiner und diskreter. Auch diese Geräte besitzen weitreichende Anbindungsmöglichkeiten an Bluetooth-Geräte und sind ebenfalls per Handy bedienbar.

In der Regel sind ältere Menschen von Schwerhörigkeit betroffen. Scheut sich diese Altersgruppe nicht vor so viel Hightech?

Tatsächlich nicht. Viele unserer älteren Kunden nutzen inzwischen streamingfähige Hörgeräte - vor allem fürs Fernsehen, aber auch einfach zum Fernbedienen der Hörgeräte. Da wir aber weiterhin ganz klassische Hörgeräte anbieten, die sich hinter dem Ohr befinden, findet sich für jeden ein passendes Modell. (veg)

Kontakt:

Hess Hören
Rathausplatz 3
34246 Vellmar
T 0561 / 823193
kontakt@hess-hoeren.de

hess-kassel.de

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