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Malik Harris beim ESC: In Kassel fing alles an

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Von: Kirsten Ammermüller

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Heute Abend Daumen drücken: Malik Harris, hier beim deutschen Vorentscheid, vertritt Deutschland beim ESC in Turin.
Heute Abend Daumen drücken: Malik Harris, hier beim deutschen Vorentscheid, vertritt Deutschland beim ESC in Turin. © Britta Pedersen/dpa

ESC-Kandidat Malik Harris gab in der King Schulz Bar sein erstes Konzert

Kassel – „Das erste Mal vergisst man nicht“, meint Malik Harris im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Musiker, der heute Abend mit seinem Song „Rockstars“ Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) in Turin vor einem Millionen-Publikum vertreten wird, erinnert sich noch ganz genau an seinen allerersten Auftritt: in Kassel in der King Schulz Bar. Sieben Jahre ist es her, er war sehr jung, heute ist er 24 Jahre, und hatte einfach damals schon wahnsinnigen Spaß an der Musik.

Seine Schwester studierte damals in Kassel. Sie war mit den Betreibern der King Schulz Bar sehr gut befreundet, die dort immer mittwochs jungen Musikern eine Bühne boten. Zumindest einer von ihnen, Nico Di Carlo, erinnert sich noch sehr gut an Malik Harris, „Everybodies Darling“, wie er ihn nennt, und hält bis heute zumindest sporadisch den Kontakt zu den Geschwistern. „Er ist dann auch ein paar Mal noch im Rokkeberg aufgetreten“, erzählt Di Carlo, der auch das damals betrieb.

„Was mich damals schon an ihm begeisterte, war, dass er alles selbst gemacht hat, vom Songschreiben über Singen, Gitarrespielen und die Loops aufzunehmen.“ Und so wollte der Gastronom, der heute für das Marketing der Hütt-Brauerei zuständig ist, den jungen Musiker aus Bayern weiter unterstützen. „Wir haben dann noch in Berlin einen Song mit ihm aufgenommen, der leider nie erschienen ist“, erinnert sich der 41-Jährige – „vielleicht schicke ich ihm den einfach mal zu, denn der war echt gut.“

Malik Harris erinnert sich noch sehr gut an seinen ersten Auftritt: „Ich war so aufgeregt, wie seitdem nie wieder und davor auch noch nicht“, meint er, obwohl die meisten Leute dort Bekannte und Freunde von ihm und seinen Geschwistern gewesen seien.

Um Erinnerungen geht es auch in dem Song „Rockstars“. Malik Harris besingt die guten alten Zeiten, Kindheitserinnerungen, das unbeschwerte Hineinleben in den Tag. „Ich glaube, wenn wir den Fokus mehr auf das Hier und Jetzt richten, dann hören diese guten alten Zeiten niemals auf“, meint der Musiker. Dass er den Song einmal auf der größten Bühne Europas singen würde, war ihm beim Schreiben nicht bewusst. Er freut sich aber, dass er damit so viele Menschen erreichen kann, denn:  „Mein Anliegen mit meiner Musik ist, dass ich möglichst viele Menschen erreiche, denen es ähnlich geht und die sich damit identifizieren können.“ Über seine Gewinnchancen macht er sich nicht ganz so viele Gedanken, sondern er folgt dem Motto: „Dabeisein ist alles“.

Mutmaßungen über einen möglichen Gewinn der Ukraine aufgrund des Krieges und die damit verbundene politische Rolle des ESC sieht er positiv: „Ich kenne keine Veranstaltung, die es jedes Jahr aufs Neue schafft, den ganzen Kontinent zusammenzubringen, das aber auf eine sehr zelebrierende Weise und nicht wie bei einem UN-Gipfeltreffen.“ Und da sei es für ihn ganz klar, dass das eine politische Dimension bekomme. „Das ist das, was mir in der Situation noch Hoffnung gibt – die ganze freiheitlich demokratische Welt steht zum ersten Mal geschlossen auf einer Seite.“

In Kassel, wo für Harris alles anfing, werden dem sympathischen Musiker bestimmt viele die Daumen drücken und auf ein „Germany 12 Points“ hoffen. (Kirsten Ammermüller)

Hier fing alles an: In der Kasseler King Schulz Bar hatte Malik Harris sein erstes Konzert.
Hier fing alles an: In der Kasseler King Schulz Bar hatte Malik Harris sein erstes Konzert. © Andreas Fischer

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