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Kagida-Chef Michael Viehmann tritt aus der AfD aus

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Von: Claas Michaelis

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Verstehen sich noch gut: Unser Archivbild zeigt Manfred Mattis (links), Vorstandssprecher der AfD Kassel-Stadt, mit Kagida-Organisator Michael Viehmann bei einer Demonstration Mitte Dezember. Archivfoto: Schachtschneider
Verstehen sich noch gut: Unser Archivbild zeigt Manfred Mattis (links), Vorstandssprecher der AfD Kassel-Stadt, mit Kagida-Organisator Michael Viehmann bei einer Demonstration Mitte Dezember. Archivfoto: Schachtschneider

Kassel. Kagida-Organisator Michael Viehmann ist nicht mehr Mitglied in der Partei Alternative für Deutschland (AfD).

Augetreten sei er nach einem Anruf von Dr. Konrad Adam, Vorstand des hessischen AfD-Landesverbandes, bestätigte Viehmann auf Anfrage.

Hintergrund sind gewaltverherrlichende Äußerungen, die der 46-Jährige auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht haben soll. Viehmann, der mehrfach durch eine Nähe zu Neonazis und Hooligans aufgefallen ist, organisiert seit Dezember Kundgebungen der

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Gruppe „Kassel gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Kagida).

Nach Medienberichten soll er unter anderem geschrieben haben: „Frau Merkel, man sollte Dich steinigen, Du Vieh. (...) Ich (...) hoffe, dass hier bald eine Revolution ausbricht und dem ganzen deutschen Politpack der Schädel eingeschlagen wird.“ Auf Anfrage wollte Viehmann das weder bestätigen noch dementieren.

Adam habe ihn deswegen zur Rede gestellt. Über den Inhalt des Telefonats äußerte sich Viehmann auf Anfrage nicht. „Aber so muss ich mich nicht behandeln lassen“, sagte er. Als Konsequenz sei er aus der AfD ausgetreten und kam damit einem Ausschlussverfahren wohl zuvor.

Viehmann sagte am Montag, dass er im Spätsommer 2014 in die AfD eingetreten sei. Gegenüber der HNA hatte er allerdings noch im Herbst behauptet, Mitglied in keiner Partei zu sein.

Ebenso wie Viehmann soll sich wegen dieser Äußerungen auch der Kasseler AfD-Vorstandssprecher Manfred Mattis innerhalb der Partei verantworten. Ein Mitglied aus Mittelhessen habe einen Antrag auf ein Parteiordnungsverfahren gegen ihn gestellt, sagte Mattis auf Anfrage. Dem sehe er aber mit „größer Gelassenheit“ entgegen. „Ich habe mich klar distanziert von dem, was Kagida immer unterstellt wird“, sagte Mattis und meint damit eine Nähe zu Neonazis und Rechtsextremisten.

An den Kagida-Demonstrationen werde er vorerst aber nicht weiter teilnehmen. Ihm gegenüber habe Viehmann mehrfach betont, dass die fraglichen Äußerungen nicht von ihm selbst stammten. Grund dafür sei angeblich, dass Viehmanns Facebook-Seite gehackt worden sei. Sollten die Äußerungen nicht von Viehmann stammen, würde er dessen Schritt bedauern, sagte Mattis. Ansonsten sei der Austritt aus der AfD die richtige Konsequenz.

Er verstehe sich weiter gut mit Manfred Mattis, sagte Viehmann. Dieser sei auch weiterhin gern gesehen als Redner bei den Kagida-Kundgebungen. (clm)

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