1. Startseite
  2. Kassel

200 Klinikmitarbeiter ziehen demonstrierend zum Kasseler Rathaus

Erstellt:

Von: Peter Dilling

Kommentare

500 Beschäftigte verschiedener Krankenhäuser in Hessen sind am Dienstag in einen Warnstreik getreten. In Kassel nahmen etwa 200 Menschen an der Demo mit anschließender Kundgebung teil. 

Kassel – Sie waren laut und sie drückten ihre Unzufriedenheit deutlich aus. Beschäftigte des Klinikums Kassel, der Ökomed GmbH und des Rehazentrums machten am Mittwoch auf ihre Arbeitssituation aufmerksam. Und darauf, dass sie das Angebot der Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen zwischen Bund und Kommunen und der Gewerkschaft Verdi ganz und gar nicht akzeptieren.

Mit Tröten, Fanfaren, Ratschen und Slogans rufend zogen geschätzte 200 Mitarbeiter der Gesundheitsberufe – von der Krankenpflegekraft bis zum Laborassistenten – vom Klinikum Kassel über die Universität bis zum Rathaus, wo sie am Ende singend ihrer Forderung nach mehr Lohn Ausdruck verliehen.

Kundgebung vor dem Rathaus: Zum Schluss sangen die Teilnehmer des Demonstrationszugs zur Gitarrenbegleitung für höhere Löhne.
Kundgebung vor dem Rathaus: Zum Schluss sangen die Teilnehmer des Demonstrationszugs zur Gitarrenbegleitung für höhere Löhne. © Peter Dilling

Schon um 6 Uhr morgens standen Streikposten am Klinikum. Verdi sorgte dafür, dass ein Notdienst aufrechterhalten wurde. Verdi hatte zum Warnstreik aufgerufen, um den Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst zu erhöhen. Die öffentlichen Arbeitgeber haben bisher insgesamt fünf Prozent mehr Lohn in zwei Stufen und Einmalzahlungen angeboten. Verdi fordert dagegen 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro. Von den Beschäftigen des Gesundheitswesens verlangen die Arbeitgeber, bei wirtschaftlichen Engpässen ihres Betriebs lohnmäßig kürzerzutreten. Dieses Angebot sei „eine Frechheit“, sagte Verdi-Vertrauensmann Raoul Willmann.

Die finanzielle Krise im Gesundheitswesen dürfe nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen seien systemrelevant, das müsse sich bei den Löhnen widerspiegeln, erklärte Willmann.

Mit Botschaften unterwegs: Mitarbeiter der Gesundheitsbranche.
Mit Botschaften unterwegs: Mitarbeiter der Gesundheitsbranche. © Johannes Rützel

„Vor drei Jahren ist uns viel versprochen worden, nichts davon wurde eingehalten“, meinte Heike Grau, Gewerkschaftssekretärin von Verdi Nordhessen. Auch die Sonderzahlungen als Ausgleich für die Arbeitsbelastung in der Pandemie seien ungerecht verteilt worden. Auf Plakaten wiesen die Demonstrierenden auf den zunehmenden Arbeitsstress und Personalmangel im Gesundheitswesen hin.

Auch interessant

Kommentare