Kassel/Calden. Noch fristet der legendäre Fieseler Storch ein Schattendasein in einem Hangar am alten Flughafen Kassel-Calden. Das soll sich bald ändern.
Bereits im Sommer 2016 könnte der perfekt restaurierte und flugfähige Oldtimer (Baujahr 1943) zum Publikumsmagneten am neuen Airport Kassel werden. Bis dahin soll eine Museumshalle auf dem Flughafengelände stehen. Entsprechende Pläne stellten gestern Vertreter des Fördervereins Fieseler Storch, der Stadt und des Landkreises Kassel vor.
Nach Angaben des Fördervereinsvorsitzenden Hartmut Fischer hat man erste Pläne so weit abgespeckt, dass von ursprünglichen Baukosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro jetzt noch 850.000 Euro übrig bleiben. Durch Eigenleistungen könne man diese Summe weiter drücken. Zu den Sponsoren gehöre auch die Fieseler Stiftung.
Historisches Flugzeug: Der Fieseler Storch




200.000 Euro sollen aus dem europäischen Leader-Programm zur Regionalförderung fließen. Entsprechende Anträge seien auf dem Weg, sagt Peter Nissen, Leiter des Servicezentrums Regionalentwicklung beim Landkreis. Das geplante Museum sei ein attraktiver Baustein in der Tourismusförderung.
Nach Angaben des Vereins ist das Interesse an dem Fieseler Storch weltweit riesengroß. Immer wieder gebe es Anfragen aus England, Frankreich, den USA, Japan und China.
An den Planungskosten für den Neubau werde sich die Stadt Kassel beteiligen, sagte Kulturamtsleiterin Dorothée Rhiemeier zu. Zudem könne man den Verein dabei unterstützen, die Ausstellung mit Informationen zur Geschichte von Fieseler anzureichern.
Motoren und Segelflieger
In der Museumshalle soll nicht nur der Storch ausgestellt werden. In den Depots der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) schlummern zahlreiche Exponate aus der regionalen Geschichte der Fliegerei. Dazu gehören alte Motoren und Konstruktionszeichnungen. Auch ein historisches Segelflugzeug vom Dörnberg könnte in Calden gezeigt werden.
Weitere Aktivitäten sind geplant. So gibt es bereits Kontakte zu Oldtimer-Freunden, die eine Auto-Sternfahrt zum Fliegereimuseum organisieren wollen. Eine besondere Attraktion könnte das geplante Café in einer ausgemusterten viermotorigen Iljuschin werden. „Wenn das klappt, stützen wir einen Flügel ab und nutzen ihn als Terrasse“, sagt Hartmut Fischer.