Cinestar gibt Kino in Kassel auf: So geht es mit Multiplex weiter

Das große Multiplex-Kino an der Trompete in Kassel soll neue Betreiber bekommen: Die Kette Cinestar zieht sich zum April aus der Stadt zurück. Kino-Fans können aber aufatmen.
Aktualisiert um 15.58 Uhr - Anschließend soll die stadtbildprägende Immobilie nach Auskunft der Eigentümer aber weiter als Multiplex-Kino betrieben werden – unter welcher Marke und unter welchen genauen Vorzeichen, darüber gab es zunächst keine Angaben.
Als Grund für den Rückzug von Cinestar nannte Geschäftsführer Oliver Fock, dass der Mietvertrag nach 15 Jahren auslaufe. Das Kinounternehmen strebe keine weitere Fortsetzung des Mietverhältnisses an und gebe das Gebäude an die Eigentümer zurück. Angaben zur Wirtschaftlichkeit des Kasseler Standorts machte Fock nicht. Ein Hintergrund der Entscheidung könnte sein, dass die Cinestar-Gruppe an den britischen Betreiberkonzern der Cinemaxx-Kinos verkauft werden soll.
Die Liegenschaft in Kassel gehört der Hagener Kino-Unternehmerfamilie Kieft. Sie wolle den Standort künftig selbst betreiben, sagte Heiner Kieft gegenüber der HNA: „Zum 1. April übernehmen wir und behalten auch sämtliches Personal.“ Fürs Publikum werde es keine Unterbrechungen geben. Am Betriebskonzept solle sich einiges ändern, Näheres will Kieft im Februar mitteilen.
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Ufa-Palast Kassel: Das Kino-Koloss erregte die Gemüter
An den Kino-Koloss zwischen Karlskirche, Rathaus und Gerichten haben sich viele Kasseler nur langsam gewöhnt, als er nach langem Planungsvorlauf um die Jahrtausendwende auf einem früheren Parkhausgelände emporwuchs: Manche unkten über den „Walfisch“ oder das „Raumschiff“ im Stadtbild. Andere schimpften, die Karlskirche würde völlig eingezwängt – obwohl deren ursprüngliche Situation in der historischen Oberneustadt auch nicht großzügiger war.

Dann aber stand er da, der „Ufa-Palast Kassel“, und zur Eröffnung kamen die Menschen in Scharen und staunten. 13 Säle, 3400 Plätze: So viel Kino in einem Gebäude gab es noch nie, ebenso war die große Selbstbedienungszone für Snacks und Getränke eine Neuheit in Kassel. Allein in den ersten zwei Monaten kamen 140.000 Kinofans.
Cinestar Kassel: Sitze und Säle sind in die Jahre gekommen
Es dauerte zweieinhalb Jahre, bis eine ernsthafte Krise heraufzog: Der Betreiber Ufa geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Viele sahen schon eine Investitionsruine in zentraler Lage entstehen. Im August 2003 stieg dann das Lübecker Unternehmen Kieft & Kieft ein und übernahm 28 Ufa-Kinos – auch das Kasseler Haus, das in der Folgezeit auf die Marke Cinestar umgestellt wurde.

Im Lauf der folgenden 15 Jahre hat das einst futuristische Kino-Raumschiff im Inneren einiges von seinem Glanz verloren. Während die Projektionstechnik auf neuem, digitalen Stand ist, sind Sitze und Säle sichtlich in die Jahre gekommen.
Und die Aufteilung des Foyers hat noch nie wirklich funktioniert – der großzügig geplante Eingangsbereich zur Fünffensterstraße hin wird weder bespielt noch benutzt, an wenigen besetzten Kassen sind oft die Schlangen lang. Eine seit langem angekündigte Umgestaltung des Kinofoyers hat nie stattgefunden. Nun steht ein Neustart des Betriebskonzepts bevor und böte Gelegenheit, solche Mängel zu beheben.
Cinestar Kassel: Öffnungszeiten
Cinestar ist aktuell von Montag bis Sonntag von 13.30 Uhr bis 23 Uhr geöffnet.
Cinestar Kassel: Preise
Aktuell sind im Kasseler Cinestar die Tickets zu Festpreisen erhältlich:
- Erwachsene: 7 Euro
- Studenten: 6 Euro
- Kinder bis 11 Jahren: 4,50 Euro
Ausgenommen sind Sonderveranstaltungen. 3D-Filme kosten 3 Euro Ausschlag.
Cinestar Kassel Telefonnummer
Das Cinestar ist erreichbar unter Telefon 0451 7030200.
Update 18.11.2019: Neue Kinosäle und ein neuer Name. Das Cinestar wird umgebaut.