Ehemaliges RKH-Gelände in Kassel: Entstehen hier bald neue Wohnungen?

Seit Jahren ist der frühere Standort des Regionalverkehr Kurhessen (RKH) in der Kasseler Bosestraße verwaist. Jetzt gibt es Gespräche über knapp 500 Wohnungen.
Kassel – Nach langem Stillstand tut sich endlich etwas auf dem ehemaligen Betriebsgelände an der Bosestraße. Hier hatte die Regionalverkehr Kurhessen (RKH) über Jahrzehnte ihren Standort. Die roten Busse waren ein Markenzeichen.
Seit Jahren ist das Grundstück auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne verwaist, die RKH gibt es nicht mehr. Jetzt sind Baumaschinen zu sehen, die mit dem Abbruch der noch verbliebenen Gebäude begonnen haben. Das geschieht im Auftrag des Kasseler Projektentwicklers New Space AG.
Geschäftsführer Michael Kopeinigg bittet um Verständnis dafür, dass er derzeit noch keine konkreten Angaben zu dem Großprojekt machen könne. Man befinde sich in Gesprächen mit der Stadt, die Bauanträge seien aber noch nicht bewilligt. Ziel sei es, so bald wie möglich loszulegen.
Zuletzt hatte es Überlegungen des Vorbesitzers Immovation gegeben, auf dem Gelände mit seinen 43.000 Quadratmetern Wohnungen zu bauen. Von 450 Einheiten war die Rede. Jetzt steht eine Größenordnung von gut 500 Wohnungen im Raum. Viele davon sollen seniorengerecht und barrierefrei werden. „Ich hoffe, dass wir schon bald Genaueres sagen können“, sagt Michael Kopeinigg.

Kasseler Projektentwickler New Space AG ist bei vielen Projekten aktiv
Die New Space AG hat in Kassel unter anderem Mikroappartements für Studenten auf dem früheren Reitstallgelände am Wesertor gebaut. Ein weiteres Projekt entsteht derzeit an der Ecke Druseltalstraße/Heinrich-Schütz-Allee. Hier wurden im vergangenen Jahr das frühere Gasthaus „Zur Dönche“ – zuletzt hieß es „Stilbruch“ – und ein Nebengebäude abgerissen.
Auf dem Grundstück sollen Eigentumswohnungen entstehen. 13 Millionen Euro investiert die New Space AG in den Bau der 34 Wohnungen. Auch an der Kurt-Schuhmacher-Straße ist der Projektentwickler aktiv. Der Gebäuderiegel mit dem Hansa-Haus soll mittelfristig umgestaltet werden.

Das ehemalige RKH-Gelände befindet sich in direkter Nachbarschaft zu dem bereits neu bebauten oberen Teil der früheren Jägerkaserne. Bereits im Jahr 2014 hatte es einen internationalen städtebaulichen Ideenwettbewerb für die Entwicklung gegeben. Und sogar einen Siegerentwurf eines dänischen Architekturbüros. Daraus ist bislang aber nichts geworden. Die New Space AG hat neue Pläne vorgelegt und will diese nach eigenen Angaben auch zügig umsetzen.
In den vergangenen Jahren hat die Stadt bereits an der Infrastruktur für ein weiteres Wohnquartier gearbeitet. Unter anderem wurde der Kanal in der Ludwig-Mond-Straße bei der Sanierung auf die absehbaren neuen Anforderungen erweitert. (Thomas Siemon)