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„Das eine Prozent der Reichen erschießen“ - Eklat auf Linke-Konferenz in Kassel

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Von: Nail Akkoyun

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„Das eine Prozent der Reichen erschießen“ - Eklat auf Linke-Konferenz in Kassel
Linke-Chef Bernd Riexinger. © Daniel Bockwoldt/dpa

In Kassel hat ein Diskussionsbeitrag auf dem Strategietreffen der Linken scharfe Kritik ausgelöst. Auch Linkspolitiker Bodo Ramelow verurteilte den Wortbeitrag.

Ein Diskussionsbeitrag auf einem Treffen der Linken in Kassel schlägt hohe Wellen. Der Wortbeitrag einer Teilnehmerin sorgt sowohl innerhalb als auch außerhalb der Partei für heftige Kritik. 

Ob die Frau, welche mit Sandra angesprochen wurde, auch ein Amt innerhalb der Partei Die Linke bekleidet, ist allerdings unklar.

Linke in Kassel: Wortbeitrag sorgt für Eklat

Hintergrund ist ein Videoausschnitt von dem Linke-Treffen in Kassel, der im Internet verbreitet und schnell hitzig diskutiert wurde. Während einer Diskussionsrunde ergriff eine Teilnehmerin das Wort: „Energiewende ist auch nötig nach ‘ner Revolution. 

Und auch wenn wir das eine Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen, wir wollen uns fortbewegen... naja, ist so, wir müssen mal von dieser Meta-Ebene runterkommen“. 

Riexinger gesteht Fehler bei Linke-Treffen in Kassel ein

Der Diskussionsbeitrag der Frau sorgt bei den restlichen Teilnehmern für Beifall und Lacher, aber auch für Raunen und Kopfschütteln. Als dann Linke-Parteichef Bernd Riexinger zum Mikrofon greift, entschärft er die Situation nicht, sondern scherzt: „Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“

Nachdem das Video von der Konferenz in Kassel bereits im Netz kursiert war, meldete sich der Linke-Parteichef auf Twitter noch einmal zu Wort: „Auch wenn der Kommentar einer Teilnehmerin auf der Strategiekonferenz nun völlig aus dem Kontext gerissen wird, er war und ist inakzeptabel. Ich bedauere, dass ich ihn nicht sofort unmissverständlich zurückgewiesen habe.“

Sandra L. entschuldigt sich für Vorfall auf Linke-Treffen in Kassel

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur äußerte sich Sandra L., Parteimitglied aus dem Berliner Landesverband der Partei Die Linke, wie folgt zu ihren Worten auf der Konferenz in Kassel: „Ich entschuldige mich für diese Aussage, die ich in der Aufregung und Gedankenlosigkeit gemacht habe. Sie widerspricht völlig meinen politischen Ansichten, ich verabscheue Gewalt gegen Menschen.“ 

Linke in Kassel: Ramelow kritisiert Aussagen scharf

Bodo Ramelow, Ministerpräsident Thüringens und Linke-Politiker, kritisierte den Vorfall in Kassel deutlich: „Wer Menschen erschießen will und von einer Revolution mit oder durch Gewalt schwadroniert, hat mit meinem Wertekanon nichts gemein. So eine Aussage auf einer Konferenz meiner Partei ist inakzeptabel und hätte nie lächelnd übergangen werden dürfen!“.

Linke in Kassel: Weitere Politiker melden sich zu Wort

Als das Video aus Kassel auf den sozialen Netzwerken die Runde machte, ließen Kommentare seitens Politiker anderer Parteien natürlich nicht lange auf sich warten. 

Während Alexander Graf Lambsdorff, Vizevorsitzender der FDP, die Gunst der Stunde nutzte und das kontroverse Verhalten der eigenen Partei bei der vergangenen Ministerpräsidentenwahl in Thüringen legitimierte, forderte CSU-Generalsekretär Markus Blume am Dienstag sogar den Rücktritt von Linke-Chef Bernd Riexinger. Dieser müsse die Konsequenzen ziehen, da ein „Rücktritt vom Parteivorsitz unausweichlich“ sei. (mit dpa)

Von Nail Akkoyun

Neben den Aussagen auf der Konferenz der Partei Die Linke in Kassel muss sich Bodo Ramelow außerdem mit der anstehenden Ministerpräsidentenwahl in Thüringen auseinandersetzen.

Außerdem zeigten acht Linke-Politiker Bundeskanzlerin Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer wegen „Beihilfe zum Mord“ an.

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