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Hansa-Haus: Pavillons werden nicht mehr vermietet

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Von: Bastian Ludwig

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Leerstand offenbar gewünscht: Von dieser Art von Pavillon stehen vor dem Hansa-Haus acht weitere leer. Bald werden es neun sein. Möglicherweise sollen sie abgerissen werden. Foto: Koch
Leerstand offenbar gewünscht: Von dieser Art von Pavillon stehen vor dem Hansa-Haus acht weitere leer. Bald werden es neun sein. Möglicherweise sollen sie abgerissen werden. © HNA/Koch

Kassel. Die Glaspavillons vor dem Hansa-Haus an der Kurt-Schumacher-Straße verwaisen nach und nach. Wie die HNA berichtete, wird nach dem Auszug eines Brautmodengeschäfts im Frühjahr nur noch eines der zehn Ladenlokale vermietet sein.

Der Leerstand ist offenbar vom Eigentümer gewollt. Ein Kasseler Geschäftsmann berichtet, dass ihm vom Hausverwalter mitgeteilt worden sei, dass die Pavillons nicht mehr neu vermietet würden.

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Marco Dethof war von der zentralen Lage der Immobilie überzeugt. Der Geschäftsführer des Kasseler Fahrzeugpflegeunternehmens „C.A.R. 24h“ wollte ein neues Büro in einem der Glasbauten eröffnen. Er setzte sich mit dem Verwalter des Hansa-Hauses, der Frankfurter IC Property Management GmbH, in Verbindung. „300 Euro Miete sollte ich zahlen, in der Lage ein Schnäppchen“, sagt Dethof. Es gab eine Besichtigung vor Ort. „Dann vereinbarte ich mit der Mitarbeiterin des Verwalters mündlich den Abschluss eines Mietvertrages“, berichtet Dethof. Ein Vertrag sollte ihm in den nächsten Tagen zukommen. Das war Mitte Dezember, ein Vertrag kam nicht.

Zwischenzeitlich hatte Dethof immer wieder bei dem Frankfurter Immobilienverwalter angerufen. „Vier- bis fünfmal wurde mir gegenüber behauptet, dass der Vertrag schon in der Post sei“, erzählt der Geschäftsmann.

Schließlich kam der klärende Anruf: „Der Verwalter hat mir mitgeteilt, dass sich die Eigentümerin dazu entschieden habe, die Pavillons nicht mehr vermieten zu wollen“, sagt Dethof. Begründet worden sei das damit, dass wohl überlegt werde, die Pavillons abzureißen oder alle an einen Mieter abzugeben.

Das Hansa-Haus an der Kurt-Schumacher-Straße

Nach Auskunft des Amtes für Bodenmanagement ist nach wie vor die Bubis Grundstücksverwaltung aus Frankfurt Eigentümerin des Objekts. Als Vertreterin ist im Grundbuch Ida Bubis eingetragen, die Witwe des früheren Vorsitzenden des Zentralrates der Juden, Ignatz Bubis. Nach dessen Tod war mit der Abwicklung seines meist hoch verschuldeten Immobilienbesitzes begonnen worden. Das Hansa-Haus hat aber noch keinen Käufer.

Das sagt der Eigentümer „Teilrenovierung läuft“

Auf HNA-Nachfrage zu den Plänen für die Immobilie teilte die Bubis Grundstücksverwaltung mit, dass eine Sanierung der Fassade und des Wärmeschutzes geplant und beauftragt sei. Teilweise hätten Arbeiten schon begonnen, so seien außen neue Stahltreppen installiert worden. Alle Arbeiten sollen bis zum Sommer 2013 abgeschlossen sein. „Die Maßnahmen sind Teil einer Neupositionierung der Ladenflächen im Rahmen eines Konzepts zur Revitalisierung der Liegenschaft“, heißt es weiter in der Stellungnahme. Die Eigentümerin sei zuversichtlich, dadurch die Attraktivität des Gebäudes zu steigern und so Mieter für freie Flächen zu finden. Zu der Absage an interessierte Mieter äußerte sich das Unternehmen noch nicht. (bal)

Von Bastian Ludwig

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