Hugenottenhaus in Kassel wird saniert, angrenzendes Areal bebaut – Auch Büros entstehen

Die Kaufverträge sind perfekt: Das Hugenottenhaus an der Friedrichsstraße wird das Zentrum eines künftigen Hauses für Kunst und Kultur bilden.
Auf den angrenzenden Grundstücken werden Neubauten entstehen, in denen Gewerbe- und Büroräume Platz finden sollen. Auch ein Café ist geplant. Investor ist die 5Fenster GmbH & Co. KG, hinter der Michael Majcen und Matthias Tunnemann vom Architekturbüro Sprengwerk sowie der Kasseler Unternehmer Udo Wendland stehen.
Mehr als zwei Jahre lang verhandelten die Investoren mit dem Konzern Aroundtown aus Luxemburg, dem das Hugenottenhaus gehörte. Auch Dank der Vermittlung durch die Stadt Kassel ist das Geschäft nun unter Dach und Fach. Aber nicht nur das: Erworben wurden von der 5Fenster GmbH auch die benachbarte Freifläche, die bislang der Stadt gehörte und als Parkplatz genutzt wird sowie das dahinter liegende Grundstück an der Fünffensterstraße, auf dem bisher nur Werbetafeln stehen.
Durch das Mitwirken der Stadt, die den Verkauf zusicherte, konnten wir die anderen Grundstücke erwerben“, sagte Wendland.
Hugenottenhaus wurde 1826 errichtet
Nach seiner denkmalgerechten Sanierung soll das 1826 errichtete Hugenottenhaus „ein offenes Haus für Kunst und Kultur“ werden, heißt es in einer Pressemitteilung der neuen Eigentümer. Um das Kulturdenkmal herum werden sich die zwei Neubauten gruppieren. „Neben der kulturellen Nutzung können so ungefähr 2400 Quadratmeter für Büros und Gewerbeflächen geschaffen werden“, sagt Architekt und Mitgesellschafter Matthias Tunnemann. Wohnungen seien auf dieser Fläche im Bebauungsplan jedoch nicht vorgesehen.
Parkplätze in einer Tiefgarage
Die Baulücke an der Friedrichsstraße soll mit einem Gebäude in Anlehnung an die vorhandenen Nachbargebäude geschlossen werden. An der Fünffensterstraße ist eine „repräsentative“ Bebauung vorgesehen. Um die notwendigen Parkplätze zu schaffen, wird eine Tiefgarage entstehen, deren Zufahrt sich an der Fünffensterstraße befinden wird. Detaillierte Pläne zum Bauprojekt sollen Anfang des nächsten Jahres vorgestellt werden.
„Wir freuen uns sehr, dass sich mit der 5Fenster GmbH & Co. KG ein in Kassel verankerter Investor gefunden hat, der das Hugenottenhaus nicht nur einfach sanieren, sondern ein neues Quartier zwischen Fünffensterstraße und Friedrichsstraße entwickeln will“, sagte Oberbürgermeister Geselle.
Stadtbaurat Christof Nolda sieht das neu entstehende Quartier als „ideale Ergänzung zu unseren Plänen für eine Entwicklung des direkt angrenzenden Brüder-Grimm-Platzes“. Die Stadt Kassel wird dazu einen Antrag stellen, um eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ zu erhalten.