Düngemittelkonzern verschlankt Strukturen
Kassel: K+S streicht 300 Stellen in der Verwaltung
Jetzt ist es offiziell: Der Kasseler Düngemittel- und Salzkonzern K+S streicht rund 300 seiner mehr als 1000 Stellen am Verwaltungsstandort Kassel.
Kassel - Am Verwaltungsstandort Kassel baut K+S rund 300 Stellen ab. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage unserer Zeitung. Schon im August hatte K+S angekündigt, 30 Prozent der Kosten in der Verwaltung einsparen und Stellen streichen zu wollen. Bislang hatte Vorstandschef Burkhard Lohr aber keine Angaben zur konkreten Anzahl gemacht.
Der Abbau werde so sozialverträglich wie möglich und in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern gestaltet, teilte das Unternehmen jetzt mit. „Vor wenigen Wochen haben wir dazu einen Interessensausgleich und einen Sozialplan mit dem Betriebsrat vereinbart“, erläutert Unternehmenssprecher Michael Wudonig.
K+S-Stellenabbau in Kassel - Freiwilligenprogramm mit Abfindungen
Es habe verschiedene Angebote für die Mitarbeiter gegeben, darunter ein Freiwilligenprogramm mit Abfindungen. Zudem seien ein Wechsel in eine Transfergesellschaft oder die Nutzung eines Beratungsangebots zur beruflichen Neuorientierung angeboten worden, um den betroffenen Mitarbeitern dabei zu helfen, sich schnell wieder in den ersten Arbeitsmarkt einzugliedern.
„Wir konnten den Personalabbau in fast allen Fällen über das Freiwilligenprogramm einvernehmlich realisieren und müssen nur in sehr wenigen Fällen betriebsbedingt kündigen“, so Wudonig. Eine genaue Zahl nannte er nicht. K+S begründet den Stellenabbau mit dem Verkauf seiner US-Salzsparte, die der MDax-Konzern bereits im März angekündigt und dann im Oktober besiegelt hatte. Damit will K+S seine mit dem Bau des Kaliwerks im kanadischen Bethune stark gestiegene Verschuldung bis Ende 2021 um deutlich mehr als 2 Milliarden Euro drücken und sich Luft verschaffen.
Stellenabbau bei K+S in Kassel nötig für Neudimensionierung
Mit der Trennung von der Unternehmenseinheit Americas gehe auch eine Restrukturierung der verbleibenden Verwaltungsfunktionen in Deutschland einher, weil auch dort Aufgaben entfallen seien, so Wudonig. Das Budget der Verwaltungsfunktionen werde um rund 60 Millionen Euro auf 140 Millionen Euro pro Jahr reduziert.
„Im Rahmen dieser Neudimensionierung unserer Verwaltungsstrukturen ist ein Abbau in Höhe von rund 300 Vollzeitstellen leider unumgänglich“, erläutert der Pressesprecher. Er werde quer durch alle Abteilungen vollzogen. „Ziel ist es, die Gespräche bis Jahresende abzuschließen.“ Bei vielen Betroffenen endeten die Arbeitsverträge abhängig von der jeweiligen Kündigungsfrist Mitte kommenden Jahres. (Nicole Schippers)