Gegen den Klimawandel: Was sich in der Kasseler City nun ändert

Die Kasseler Innenstadt soll mit einem Förderprogramm den Klimawandel bekämpfen. Das Ziel: Mehr Grün auf den Dächern.
Kassel - Die Kasseler Innenstadt ist vom Klimawandel besonders betroffen. Sie ist der am stärksten versiegelte Bereich im Stadtgebiet und erscheint daher in der Klimafunktionskarte des Zweckverbandes Raum Kassel (ZRK) als besonders starkes Überhitzungsgebiet. Mit dem Förderprogramm „Grün in die Mitte“ will die Stadt gegensteuern.
Mit dem Programm werden Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Entsiegelungen von Hofflächen in großen Bereichen der Stadtmitte bezuschusst. Private Eigentümer können bis zu 19 999 Euro für Umgestaltungsprojekte beantragen.
Kassel: Förderprogramm soll Haus- und Grundstückseigentümer zum Klimaschutz animieren
„Mit dem fortschreitenden Klimawandel wird sich die Innenstadt künftig noch mehr aufheizen. Eine stärkere Begrünung schafft hier Abhilfe und macht zudem die Stadt noch attraktiver“, sagt Stadtbaurat Christof Nolda (Grüne). Mit dem Förderprogramm sollen Haus- und Grundstückseigentümer motiviert werden, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bei einer Umgestaltung von Dach-, Fassaden- und Hofflächen ab 30 Quadratmetern können 50 Prozent der Kosten über die Förderung abgedeckt werden – Obergrenze sind aber 19 999 Euro. Auch die Planungskosten können gefördert werden.

Aktuell sind 400.000 Euro im Fördertopf. Damit sollen in den nächsten sieben Jahren 30 Baumaßnahmen gefördert werden, so das Ziel der Stadt. Diese kämen nicht nur dem Klima und dem Ökosystem zugute, sondern auch der Aufenthaltsqualität, sagt Anja Starick, Leiterin des Umwelt- und Gartenamtes. In der Unteren Königsstraße 44-46 hat die Stadt den Eigentümer eines von ihr angemieteten Gebäudes überzeugen können, einen Dachgarten anlegen zu lassen. Dieser dient Interessierten als Anschauungsobjekt für weitere Projekte. Verschiedene Formen der Begrünung werden dort präsentiert. „Eigentlich kann man auf fast allen Dächern etwas machen“, sagt Starick.
Kassel: Großteil der Dächer in der Innenstadt nicht begrünt
Ein Großteil der innerstädtischen Dächer ist bislang nicht begrünt – und wenn doch, dann meist nicht begehbar. Beides lasse sich aber gut kombinieren.
Das Fördergebiet umfasst die City innerhalb eines Bereiches mit den Eckpunkten Alte Hauptpost, Kulturbahnhofs-Vorplatz, Feuerwehr, Fuldabrücke und Elisabethkrankenhaus. Wo genau die Abgrenzung verläuft, ist auf der Internetseite kassel.de/gruenindiemitte. (Bastian Ludwig)
Bis 2030 will die Stadt Kassel klimaneutral sein.
Beratung: Das Fördergebietsmanagement berät Eigentümer bei der Vorbereitung von Projekten. 05 61/10 01 12 03