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„Etwas ausgeartet“: Neue Café-Bar an Kassels Partymeile will keine Feier-Exzesse

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Von: Axel Schwarz

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Zwei Männer stehen an einer Straße vor einer offenen Tür zu einem kleinen Gebäude, in der kleine Leitern und Arbeitsmaterial stehen.
Bauarbeiten sind in vollem Gang: Die Betreiber Max Duscheleit (links) und Jeton Kodia wollen ihre „Startup Bar“ zum Treff für Kreative und Familien machen. © Axel Schwarz

Auf der Kasseler Friedrich-Ebert-Straße entsteht eine neue Café-Bar. Feier-Exzesse soll es dort nicht geben. Das Angebot richtet sich an eine andere Zielgruppe.

Kassel – Auf der Flachbautenzeile in Kassel mit den Kneipen Hot Legs, Joe’s Garage, Bohemia und Mittelbar laufen die Bauarbeiten für ein weiteres Lokal, nachdem erst zum Jahreswechsel auf der Kasseler Friedrich-Ebert-Straße die Xallo-Bar geschlossen hatte. Stattdessen gibt es in der ehemaligen Xallo-Bar in Kassel bald Döner.

Die neue „Startup Bar“ will allerdings ein anderes Publikum ansprechen als auf der Meile üblich. Sie solle tagsüber und am frühen Abend zu einem Ort werden, an dem sich mobil arbeitende Kreative und auch junge Familien wohlfühlen, sagen die Betreiber, die entgegen ersten Meldungen nicht mit der Bar Fes in Verbindung stehen.

Neue Café-Bar auf Kasseler Feiermeile: Corona verzögert Eröffnung

Jeton Kodia (39) kommt aus dem Online-Marketing, Max Duscheleit (37) ist nach Gastro-Tätigkeiten in Großbritannien nach Kassel zurückgekehrt und kürzlich Vater geworden. Die beiden sind lange befreundet.

Was sie noch verbindet: Familiensinn, eine Affinität zum digitalen Nomadentum und der schon länger bestehende Plan, gemeinsam eine Café-Bar zu eröffnen.

Die Chance dazu hat sich bereits Ende 2020 an der Ecke zur Westendstraße ergeben, wo sich bislang das Modegeschäft Jola befand. Dass der Umbau erst seit Kurzem auf vollen Touren läuft, ist laut Kodia den notorischen Corona-Problemen bei Bauprojekten geschuldet. „Wir hoffen, dass wir im April aufmachen können“, sagt er.

Betreiber der neuen Café-Bar in Kassel wollen keine Feier-Exzesse

Zurzeit erfordert es noch Fantasie, sich die künftige Einrichtung vorzustellen. Es dürfte aber schick werden, statt Eigenbau sind Gastro-Einrichtungsprofis am Werk. Was auffällt, ist ein aufwendiger Schallschutz unter der Decke.

Ganz wichtig ist den Betreibern, dass sich Nachbarn nicht gestört fühlen sollen. „Das ist hier im Umkreis aus unserer Sicht etwas ausgeartet“, sagt Kodia. Sein Kompagnon Duscheleit kann ein Lied davon singen, er wohnt mit seiner Familie nur ein paar Schritte um die Ecke.

Feier-Exzesse sollen nicht zum Profil der Startup Bar gehören, sind sich beide einig. „Wir haben uns oft selber gefragt, wo Leute wie wir hingehen können“, sagt Jeton Kodia. Das wäre „ein Platz, wo man im Lockdown auch mal arbeiten kann“.

Auch junge Eltern sollen sich in neuer Café-Bar in Kassel wohlfühlen

Wo mit offenem Raumkonzept und schnellem Wifi ein wenig „Startup-San Francisco-Feeling“ herrscht. Und wo junge Eltern beispielsweise auch einen Wickeltisch finden.

Am Tag soll es Kaffeespezialitäten und Kleinigkeiten wie Crêpes und Waffeln geben, abends Cocktails und eine gepflegte Weinkarte – mit Öffnungszeiten bis 22 Uhr als gelassener, etwas gehobener Gegenentwurf zum üblichen Rummel in der Nachbarschaft. Mit dem Ortsbeirat sei man auch schon in Kontakt getreten, sagt Max Duscheleit.

Die Gastro-Gründer erhoffen sich nicht nur vom nahenden documenta-Sommer Rückenwind. Sie wollen ihre neue Café-Bar auch regelmäßig zum Forum für die Arbeiten örtlicher Künstler und anderer Kreativer machen. Doch nicht nur auf der Kasseler Friedrich-Ebert-Straße gibt es neue Entwicklungen: Zum Beispiel in das ehemalige Peek & Cloppenburg am Königsplatz kommt so jetzt ein neues Modehaus. (Axel Schwarz)

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