Pilotprojekt am Auebad soll Daten für Smart City liefern und Kassel digitaler machen

Rund um das Auebad hat die Zukunft für Kassel bereits begonnen. Moderne Technik liefert die Antwort auf eine ganze Reihe von Fragen.
Kassel – Haben die schönen und teilweise über 100 Jahre alten Kastanien am Auedamm genügend Wasser? Gibt es freie Behindertenparkplätze? Wie viele Besucher sind im Bad? Dazu gibt es ab sofort schnelle und präzise Antworten. Verantwortlich dafür ist das Sensoriklabor Aurea.
Der Begriff ist eine Neuschöpfung und setzt sich aus Aue sowie Areal zusammen. 250.000 Euro wurden nach Angaben von Oberbürgermeister Christian Geselle für dieses Projekt investiert. Geld, das aus dem Förderprogramm Smart Cities des Bundes stammt.
Für Geselle war es der erste öffentliche Termin seit seinem Rückzug bei der Neuwahl zum Stadtoberhaupt. Er sagte, Aurea sei ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit der Stadt mit den Städtischen Werken und der Bildungsinitiative Future Space des früheren Lehrers Klaus-Peter Haupt.
Der freut sich darüber, dass im Bereich des Auebads ein ausgesprochen interessanter außerschulischer Lernort entstanden sei. Der könne von allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt genutzt werden.
Einen ersten Eindruck bekommt man im Foyer des Bades. Dort gibt es auf dem Boden eine Karte, die alle Standorte der Sensoren im Umfeld auflistet.
Der Pegel der Fulda wird zum Beispiel in Höhe der Schwimmbadbrücke gemessen, die Bodenfeuchte an den Kastanienstandorten in bis zu einem Meter Tiefe, Licht und Luftqualität, Verkehr sowie freie Parkplätze sind weitere Stichworte für den Einsatz der Technik. Die soll von allen Interessierten genutzt werden können.

Ziel ist es laut Geselle, weiter hinzuzulernen. Am Auedamm könne ausprobiert werden, was möglicherweise demnächst in der ganzen Stadt von Nutzen sei. Ein Beispiel für die mögliche Anwendung sind Laternen an Fußwegen. Wenn sich jemand nähert, geht das Licht an. Und später wieder aus. Das, so die Initiatoren, spare Strom und sei gleichzeitig ein Stück Rücksichtnahme auf nachtaktive Tiere.
Insgesamt hat der Bund für Kassel 400 000 Euro zur Verfügung gestellt. Eine Finanzspritze, die die digitale Modernisierung fördern soll. Mit dem Modellprojekt Smart Cities verbinden sich ambitionierte Ziele. Es soll dazu beitragen, die Lebensqualität in den teilnehmenden Kommunen zu erhöhen und Ressourcen zu schonen.
Am Auebad lohnt es sich jedenfalls, genauer hinzusehen. Hier gibt es an mehreren Stellen weitere Informationen zu Aurea. Rund um den Bugasee sollen in einem nächsten Schritt ebenfalls Sensoren installiert werden. Möglicherweise tragen die ja dazu bei, dass der See im Sommer nicht mehr so oft wegen der Blaualgen gesperrt werden muss.
Info: kassel-aurea.de