Das ganze Jahr Schokofrüchte: Start-up aus Kassel gelingt Kassenschlager

Schokoladenfrüchte sind in der Weihnachtszeit ein Verkaufsschlager. Dass sich das Geschäft aber auch im restlichen Jahr lohnt, beweist ein Start-up aus Kassel.
Kassel – Schokoladenfrüchte kennen die meisten wohl nur vom Weihnachtsmarkt. Dort sorgen sie aber längst nicht mehr für Schlangen vor den Ständen. Ein neu gegründetes Unternehmen aus Kassel beweist aber, dass die Kombination aus Frucht und Schokolade weiter heiß begehrt ist, wenn nur Qualität und Präsentation stimmen.
Kisten über Kisten stapeln sich in den Firmenräumen von Secret Berry an der Waisenhausstraße in der Unterneustadt. Die Kasselerin Eva Bretschek ist mit ihrer Firma für schokolierte Erdbeeren erst im Dezember 2021 gestartet. Nur zweieinhalb Monate später hat die 39-Jährige Mühe, die rasant gestiegene Nachfrage aus ganz Deutschland zu bedienen.
Schokoladenmanufaktur | Secret Berry |
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Gründung | Dezember 2021 |
Inhaberin | Eva Bretschek |
Standort | Kassel |
Webseite | secretberry.de |
Start-up aus Kassel: Von der Medizinbranche zu Schokoladenfrüchten
Alles begann mit einem Hobby der Kasselerin, die zuvor in der Medizinbranche arbeitete, aber immer schon gern in der Küche experimentierte. Für Freunde hat sie immer mal wieder auch frische Erdbeeren ins Schokobad getaucht. „Das kam so gut an, dass mich der Freundeskreis aufgefordert hat, das doch professionell zu machen. Ich war aber zunächst etwas skeptisch“, erzählt sie.
Dennoch hat sie es gewagt. Mithilfe ihres Lebensgefährten, dem Marketingfachmann Daniel Ortmann, baute Bretschek Secret Berry auf. Angeboten werden die Beeren mit vier unterschiedlichen Schokoladenüberzügen: Vollmilch, weiße Schokolade, Zartbitter (vegan) und Ruby. Hinter Ruby verbirgt sich eine eigene Kakaobohne, die durch spezielle Röstung und Fermentation einen rosa Farbton erhält. „Das passiert ganz natürlich ohne Farbstoffe“, erzählt Bretschek.
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Schokoladenfrüchte aus Kassel: Nachhaltigkeit und regionale Produkte
Ohnehin will die 39-Jährige bei der Produktion Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit legen. Deshalb kaufe sie belgische Schokolade ohne Farb- und Zusatzstoffe. Alle Toppings (Garnierungen) wie gehackte Pistazien, gefriergetrocknete Feigen, Rosenblüten, Chili- oder Safran-Fäden seien natürlich. Aktuell stammen die Erdbeeren noch aus dem europäischen Ausland, sobald die Erdbeersaison in Deutschland losgeht, soll die Ernte von regionalen Anbietern bezogen werden.

Von dem Erfolg wurden Bretschek und ihr Partner überrascht. Mehrere Hundert Erdbeer-Boxen wurden schon verkauft und deutschlandweit verschickt. Am Valentinstag war es besonders hektisch. „Ich verschicke die Ware gekühlt mit einem wiederverwertbaren Kühlakku. Sie wird heute hergestellt und ist morgen beim Kunden“, verspricht Bretschek. Die Preisspanne liegt – je nach Größe der Box – bei 30 bis 50 Euro. Hinzu kommt der Versand.
Schokoladenfrüchte aus Kassel: „Das ist alles Handarbeit“
„Das ist alles Handarbeit. Die Veredlung der Erdbeeren lässt sich nicht maschinell erledigen“, sagt die Kasselerin. Die Erdbeeren werden gewaschen, gelesen, aufgespießt, schokoliert und mit Toppings versehen. Bis zu 350 Erdbeeren schafft Bretschek pro Tag. Mehr gehe nicht, sie wolle nicht an der Qualität sparen, weil sich dies negativ auf das Geschäft auswirke. „Bislang gibt es fast keine Reklamationen. Das meiste wird als Geschenk versandt.“ Wegen der hohen Nachfrage müssen Kunden aktuell eine bis anderthalb Wochen warten, bis ihre Bestellung hergestellt werden kann. Einen Bestellkalender gibt es online.
Damit ihre Firma wachsen kann, sucht Bretschek Mitarbeiter mit „einem Auge für Ästhetik“. Denn bald sollen weitere Variationen (halal, laktosefrei) angeboten werden. Dann werden auch größere Firmenräume nötig. (Bastian Ludwig)
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