Verdi-Streik in Kassel: Busse und Bahnen der KVG fahren heute nicht
Die Busse und Bahnen der KVG werden am Freitag nicht fahren. Verdi hat die rund 800 KVG-Mitarbeiter zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Kassel – Wegen eines ganztägigen Warnstreiks, zu dem die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte in Betrieben des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) aufruft, werden am Freitag, 3. März, in Kassel voraussichtlich weder Bahnen noch Busse der KVG fahren. Das hat am Dienstag die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) mitgeteilt.
Fahrgäste der KVG müssten sich im Stadtgebiet an diesem Tag „auf gravierende Einschränkungen bei Bussen und Bahnen einstellen“, so eine Unternehmenssprecherin mit. Zu dem hessenweiten Warnstreik im ÖPNV seien auch die rund 800 Beschäftigten der KVG aufgerufen. Die Ausfälle werden nach ihren Angaben auch für die Buslinien 11, 17 und 22 der KVG im Umland gelten sowie auf den Straßenbahnstrecken nach Vellmar, Baunatal und durch das Lossetal.
Voraussichtlich werden laut KVG während des Streiks am kommenden Freitag im gesamten Kasseler Stadtgebiet weder die Trams noch die Busse der KVG-Linien 1 bis 29 fahren. Darüber hinaus sei damit zu rechnen, dass die Regiotrams aus dem Umland nur bis zum Hauptbahnhof Kassel verkehren. Die Fahrten durch die Innenstadt würden entfallen.

Verdi-Warnstreik in Kassel: Auf regionale Zug- und Buslinien ausweichen
Nach Angaben des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) werden die Regionalbusse ab der Linie 30 – betrieben von den Verkehrsunternehmen HLB, BKW, DB Regio Bus Mitte und den Firmen Bonte, Käberich, Frölich, Sallwey und Brundig – planmäßig fahren (siehe auch Hintergrund). Einschränkungen werde es für Fahrgäste aus der Region vor allem geben, wenn die NVV-Buslinien am Stadtrand enden und dort auf Linien der KVG anbinden wie zum Beispiel aus Fuldatal, Baunatal, Vellmar und im Lossetal auf die Tramlinien. „Diese Anschlusslinien fallen leider aus. Ein Ersatz kann nicht angeboten werden“, teilten KVG und NVV mit.
Im Stadtgebiet Kassel könnten KVG-Fahrgäste am Freitag auf die regionalen Zug- und Buslinien ausweichen, die uneingeschränkt unterwegs seien. So zum Beispiel ab dem Bahnhof Wilhelmshöhe mit dem Regionalzug, der Regiotram-Linie 5 oder den Buslinien 52, 100 und 500 in Richtung Hauptbahnhof.
NVV-Buslinien nicht vom Streik betroffen
Die regionalen NVV-Buslinien betrifft der Streik nicht. Grund sind die verschiedenen Tarifverträge. Aktuell verhandeln Verdi und Arbeitgeberverband über einen neuen TVöD (Tarifvertrag öffentlicher Dienst), der auch für Verkehrsbetriebe wie die KVG gilt. Die Buslinien im NVV-Auftrag sind im Tarifvertrag des privaten Omnibusgewerbes mit Verdi vereinbart, der noch nicht neu verhandelt wird. Im Eisenbahnverkehr gelten Tarifverträge mit den Gewerkschaften EVG und GDL.
Anlass für den ganztägigen Warnstreik geben die bislang ergebnislosen Verhandlungen der Gewerkschaft Verdi mit dem Arbeitgeberverband für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen. Verdi fordert für sie 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr Lohn. Parallel dazu hat Fridays for Future für Freitag in Kassel zum Klimastreik aufgerufen.
Streik in Kassel: Regionale Zug- und Buslinien fahren uneingeschränkt
Während des Streiks der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) am Freitag, 3. März, können Fahrgäste im Stadtgebiet Kassel auf die regionalen Zug- und Buslinien ausweichen, die uneingeschränkt unterwegs sind. Als Beispiele für diese Linien nennt die KVG:
- Von Fuldatal und Vellmar mit Umstieg an den Bahnhöfen Ihringshausen und Niedervellmar auf die Bahnlinie RB83 oder am Bahnhof Obervellmar auf die Regio-Tram-Linien bis Kassel-Hauptbahnhof oder die Linie RB4 nach Kassel-Wilhelmshöhe
- Von Kassel Jungfernkopf mit den Linien RT1 oder RT4 bis Kassel-Hauptbahnhof
- Durch Harleshausen fahren die Busse der Linie 110 bis in die Kasseler Innenstadt
- Vom Brasselsberg in Kassel mit den Buslinien 51 oder 52 zum Bahnhof Wilhelmshöhe oder in die Innenstadt
- Von Baunatal können Fahrgäste mit der Buslinie 51 bis Bahnhof Wilhelmshöhe fahren oder in Baunatal-Guntershausen oder -Rengershausen die Eisenbahn/Regiotram erreichen.
- Ab Bahnhof Wilhelmshöhe mit Regionalzug, RT5 oder den Buslinien 52, 100 und 500 in Richtung Hauptbahnhof
- Zwischen Bahnhof Oberzwehren und den Bahnhöfen Wilhelmshöhe und Kassel Hauptbahnhof mit Regionalzügen und der Linie RT5.
- Im Lossetal besteht die Möglichkeit, ab Hessisch Lichtenau mit dem Bus 400 nach Melsungen und anschließend mit der Regiotram oder dem Cantus weiter nach Kassel zu fahren. Alternativen bestehen hier leider nicht.
Streik im Nahverkehr in Kassel: Was KVG-Kunden wissen müssen
Die KVG bittet ihre Kunden um Verständnis, dass bei einem Warnstreik entfallende Linien nicht ersetzt werden können. Ohne Einschränkung können Fahrgäste das KVG-Angebot „Schaddel“ tagsüber im Gewerbegebiet Langes Feld und im Industriepark Waldau sowie nachts im gesamten Stadtgebiet nutzen. Informationen dazu gibt es im Internet unter: kvg-schaddel.de
Das NVV-Kundenzentrum der KVG in der Mauerstraße ist am Freitag, 3. März, wegen des Warnstreiks ebenfalls geschlossen.
Die KVG bittet Fahrgäste, sich frühzeitig über Einzelheiten zu informieren, insbesondere über die Dauer des Warnstreiks. Informationen dazu und zur Dauer des Streiks gibt es in der NVV-App und im Internet unter kvg.de und nvv.de. Am NVV-Service-Telefon unter 08 00/9 39 08 00 (wochentags von 5 bis 22 Uhr sowie freitags und samstags bis 0 Uhr).(Andreas Hermann)