Nach Angaben von Andreas Thöne, Sprecher der Staatsanwaltschaft Kassel, sind die Ermittler dem Verdächtigen durch das letzte Sexualdelikt auf dem Hauptfriedhof auf die Spur gekommen. Im Rahmen der Fahndung war der Mann kurze Zeit später festgenommen worden, wurde aber später wieder auf freien Fuß gesetzt.
Zunächst hatte sich kein dringender Tatverdacht gegen den Mann ergeben. Er wurde deshalb auch keinem Haftrichter vorgeführt. Das änderte sich, nachdem die am Tatort gefundene DNA gesichert worden war. Diese wurde in die DNA-Analyse-Datei des Hessischen Landeskriminalamtes eingestellt und führte zu einem Treffer. Die DNA vom Tatort sei identisch mit der DNA des Verdächtigen gewesen.
Da es zuvor Vergewaltigungen mit ähnlichen Tatverläufen in Kassel gegeben hatte, habe man die an den Tatorten jeweils gesicherten DNA-Spuren mit dem DNA-Profil des Beschuldigten verglichen, so Thöne. Dort habe es erneut Treffer gegeben. Die Ermittlungen seien dennoch sehr aufwendig gewesen. Da der 29-Jährige einen eineiigen Zwillingsbruder hat, seien sorgfältige weitere Ermittlungen erforderlich gewesen, um aufzuklären, wer von beiden Männern der tatsächliche Spurenverursacher gewesen ist.
Kann man eineiige Zwillinge an der DNA unterscheiden? Mit den gängigen Methoden der DNA-Analyse, die es heute gibt, gehe das nicht, sagt Harald Schneider, Leiter der DNA-Analytik beim Landeskriminalamt in Wiesbaden. Dies sei nur im Einzelfall mit sehr aufwendigen Methoden in Speziallaboren möglich, so der DNA-Spezialist. Solch eine Untersuchung koste aber zwischen 30 000 und 40 000 Euro. Allerdings könne man eineiige Zwillinge anhand von Fingerabdrücken unterscheiden. Diese seien sich nämlich nur sehr ähnlich. (Ulrike Pflüger-Scherb)
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