Kassel. Mit ihrer Bewerbung als „Kulturhauptstadt Europa 2025“ will die Stadt Kassel jetzt ernst machen.
Den Startschuss soll die nächste Stadtverordnetenversammlung am 16. November geben. Per Beschluss soll die Verwaltung beauftragt werden, die Chancen und Risiken einer erneuten Bewerbung zu prüfen.
Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) hatte bereits in seiner Neujahrsansprache eine erneute Bewerbung Kassels ins Spiel gebracht. Nach dem von ihm vorgelegten und vom Magistrat bereits beschlossenen Zeitplan sollen die Ergebnisse der Prüfung bis Herbst 2016 vorliegen. Die Entscheidung über eine Bewerbung treffen dann die bei der Kommunalwahl am 6. März 2016 neu gewählten Stadtverordneten. Die mit einer Bewerbung verbundenen Konsequenzen fallen in deren Mandat, betont Hilgen. „Wir sehen und fühlen – Kassel ist eine Kulturstadt von europäischem Rang. Doch die Entscheidung, sich um die Auszeichnung Europäische Kulturhauptstadt zu bewerben, ist nicht nur aus dem Bauch heraus zu treffen, sondern muss gut durchdacht sein.“
Die Prüfung soll auf den Erfahrungen aus dem ersten Bewerbungsprozess um die Kulturhauptstadt Europa 2010 aufbauen und die aktuellen Erwartungen der Europäischen Union herausarbeiten, meint Hilgen. Dabei müsse auch erörtert werden, welche inhaltliche Ausrichtung eine Bewerbung vor dem Hintergrund der derzeitigen europäischen Probleme und Herausforderungen haben könne.
Die Europäische Union verleiht seit 1985 jährlich den Titel „Kulturhauptstadt Europa“. Für 2010 hatte die Stadt Essen für das Ruhrgebiet den Zuschlag erhalten. 2025 wird zum vierten Mal Deutschland einen Vertreter stellen. Der Titel hierfür wird 2018 ausgeschrieben, 2020 wird entschieden. Interesse haben neben Kassel unter anderem bereits auch Dresden, Nürnberg, Magdeburg und Leipzig bekundet.