Kassel. Die Bauzeit für die auf dem Weinberg geplante Grimm-Welt wird sehr knapp: Auf HNA-Anfrage teilte das Kasseler Verwaltungsgericht mit, dass es am 20. Juni über das Bürgerbegehren, das sich gegen das 20 Mio. Euro teure Bauprojekt richtet, entscheiden werde. Vorher wird kein Bagger rollen.
Damit die Stadt aber die eingeplanten sechs Mio. Euro EU-Förderung erhält, muss der Bau bis Ende 2014 abgeschlossen sein. Diese Frist bestätigte gestern noch einmal Wolfgang Harms, Sprecher des hessischen Wirtschaftsministeriums. „Alle Verwendungsnachweise müssen uns bis Ende 2014 vorliegen. Denn zur Vorlage lässt uns die EU auch nicht viel mehr Zeit“, sagt Harms. Die Stadt Kassel sei darauf hingewiesen worden.
Bei der Stadt gibt man sich optimistisch, die Grimm-Welt innerhalb der ab Sommer verbleibenden anderthalb Jahre errichten zu können. „Wir liegen im Zeitplan“, sagt Stadtsprecher Ingo Happel-Emrich. Die Bauarbeiten würden voraussichtlich nicht vor dem Urteil der Verwaltungsrichter, die über die Zulässigkeit eines Bürgerentscheids befinden müssen, ausgeschrieben.
Für das Vergabeverfahren kalkuliere die Stadt zwei Monate. Falls die Richter der Stadt recht geben, solle noch im Sommer mit den Erdarbeiten begonnen werden. Derzeit werde die Baugenehmigung vorbereitet.
Die Stadtverordneten hatten das Bürgerbegehren der Initiative „Rettet den Weinberg“ als unzulässig abgelehnt, da die Einreichungsfrist deutlich überschritten worden sei. Gegen diese Entscheidung hatte die Initiative im Dezember Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht.
„Wir müssen bis Ende 2014 nur mit dem Bau fertig sein. Für die Einrichtung der Ausstellung haben wir länger Zeit“, sagt Stadtsprecher Happel-Emrich. Zuletzt hatten sich mehrere städtische Bauprojekt deutlich verzögert. Dazu zählten etwa der Um- und Ausbau des Stadtmuseums und der Neubau des Auebades.