Stadt Kassel sagt Karneval 2022 komplett ab

Der Kasseler Karneval hat alle bis Aschermittwoch geplanten Veranstaltungen abgesagt. Angesichts der Pandemie und steigender Infektionszahlen sehe man keine andere Möglichkeit.
Kassel - „Es wird in dieser Session auch keine närrische Stadtverordnetenversammlung und keinen Festumzug mit Rathaussturm durch die Innenstadt geben“, sagt Lars Reiße, der Präsident der „Gemeinschaft Kasseler Karnevalgesellschaften“ (GKK).
Bereits vor Weihnachten waren unter anderem der Seniorenkarneval und die gemeinsame Veranstaltung mit der Kasseler Sparkasse abgesagt worden. Als Grund gibt die GKK an, dass man bei Veranstaltungen weder die Gesundheit der Gäste noch der Aktiven auf der Bühne gefährden wolle. „Auch wenn es womöglich bis Rosenmontag Ende Februar wieder besser aussieht, so hätten jetzt die GKK und ihre Vereine in die Feinplanung der Veranstaltungen gehen müssen und diese vorbereiten. Das ist weder möglich noch zumutbar und sinnvoll“, so Reiße.

Weiter geplant wird eine interne Begegnungsmöglichkeit der Mitglieder als Open-Air-Winterfest auf einem Sportplatz. Reiße: „Öffentlich sieht man nur die lustige Show und das launige Event, aber dahinter stehen Vereine mit wöchentlichem Training und viel ehrenamtlichen Engagement das ganze Jahr über.“ Als Dachverband der Kasseler Karnevalgesellschaften wolle man in dieser Zeit der notwendigen Beschränkung trotzdem den Kontakt untereinander halten und an der frischen Luft das Engagement würdigen.
Reiße verweist auf die Kreativität und den großen Einsatz der Vereine. In den vergangenen Monaten hätten der Festausschuss der GKK und die jeweiligen Vereine nicht nur einen „Plan B“ für die zahlreichen Veranstaltungen erarbeitet. Man sei längst über diesen „Plan B“ hinaus bei „Plan G“ oder „K“ angelangt. „Doch jetzt müssen wir ehrlicherweise einen Schlussstrich unter diese Session ziehen und auf die Zeit danach blicken“, so Reiße.
Die Vorbereitungen für die Session 2022/23 würden schon jetzt beginnen. Mit viel Training, Leidenschaft für das karnevalistische Hobby und dem notwendigen Impfschutz blicke man optimistisch in die Zukunft, auch wenn die Absage jetzt schwerfalle.
Die GKK will damit nach eigenen Angaben auch Solidarität mit den Menschen zeigen, die im Gesundheitsbereich arbeiten und ihren Teil dazu beitragen, die Infektionswelle zu brechen. (Thomas Siemon)