Kassel. Werner Wicker hat in seiner Kurhessen-Therme eine „Traumwelt“ geschaffen, wie der Chef der gleichnamigen Wicker-Gruppe sie selbst nennt.
Intensive Farben. Licht und Düfte werden die Gäste im neuen 1001-Nacht-Bereich empfangen, der im Sommer eröffnen soll.
Der 82-Jährige war bis ins Detail in die Planungen der orientalisch inspirierten Badeoase involviert. Gut zehn Millionen Euro hat der Konzernchef in die Erweiterung des Thermalbades investiert, die das bisherige Angebot ergänzen wird.
Wicker kennt seine Kritiker: „Manche werden sagen, ach wie bunt.“ Doch er hält dagegen: „Mit Schwarz und Grau lassen sich weder Herz noch Seele öffnen. Farben sind Energie.“ Geleitet von der alten indischen Architekturlehre Vastu habe er „mit großem harmonischen Gefühl“ eine Welt entworfen, in der die Menschen nicht nur ihre Kleidung, sondern auch sonstigen seelischen Ballast abwerfen können. Er selbst habe etwa 60 Mal Indien bereist.
Seit 2015 laufen die Planungen für die 1001-Nacht-Welt, in der an goldenen Kuppeln und Palmen nicht gespart wurde. Der Damensaunabereich, der in gleichem Stil neu gebaut wurde, ist bereits seit Frühjahr 2016 in Betrieb. Nun steht im Sommer – einen genauen Termin gibt es noch nicht – die Eröffnung der kompletten 1001-Nacht-Welt bevor. Wegen baulicher Ergänzungen hatte sich die geplante Eröffnung verschoben.
In der orientalischen Badelandschaft können die Gäste 14 Stationen durchlaufen – angefangen vom Duschtempel über Warm-, Heißluft- und Dampfbad bis hin zu zwei Thermalsolebecken, einem Kaltwasserbecken und fünf verschiedenen Dufträumen. Die Kombinationen der Duftöle aus Ökolandbau habe er selbst kreiert, erzählt Wicker.
„Beim Durchlaufen der Stationen wird die Körpertemperatur erhöht und anschließend folgt die schrittweise Abkühlung“, erläutert Geschäftsführer Michael Dunkel das Prinzip. Es sei natürlich auch möglich, die Angebote in beliebiger Reihenfolge zu nutzen. Zudem gibt es eine vielseitige Entspannungszone. Darunter ein beheiztes Marmorbad, in dem die Gäste vor einem Brunnen entspannen können und den sogenannten Kristall-Tempel, der einen Blick aufs Kaminfeuer und über die Stadt bietet. In einem weiteren Tempel aus Marmorsteinen nehmen die Gäste auf mit Resonanzkörpern ausgestatteten Klangliegen Platz, wobei sanfte Musik die Liegen in Schwingungen versetzt.
Gegen Aufpreis werden Hamam-Behandlungen, Seifenbürsten- und Crememassagen sowie Gesichtspackungen angeboten. Um den Hamam- und Massagebereich kümmert sich Frank Schoppe, der sein Kur- und Badehaus in den Räumen der Therme betreibt. „Dessen Mitarbeiter wurden zusätzlich zu Hamam-Meistern ausgebildet“, sagt Dunkel. Mit der Eröffnung der 1001-Nacht-Welt wird es für Therme-Gäste weitere Neuerungen geben: So eröffnet eine neue Bar mit großer Dachterrasse. Dafür wir die bisherige im Saunabereich geschlossen.
Zudem werden für den Saunabereich zusätzliche Umkleiden und Duschen zur Verfügung stehen. Das Umkleiden- und Bezahlsystem wird auf Chipcoins umgestellt. Das heißt, die bisherigen Spindschlüssel verschwinden und bezahlt werden gebuchte Massagen oder das Getränk an der Bar künftig mit einem kleinen Plastikchip. Beim Verlassen der Therme wird dann der aufgebuchte Betrag bezahlt. Die neue Eintrittspreisstaffel wird bis Sommer bekanntgegeben.