Kassel. Die Feinstaubbelastung in Kassel ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen.
Bisher wurden die Tagesgrenzwerte für Feinstaub in der Fünffensterstraße zwölfmal überschritten, an der Mess-Station in der Jordanstraße hinter der Komödie neunmal. Im vergangenen Jahr nahm Kassel hier mit 25 Überschreitungen noch einen traurigen Spitzenplatz in Hessen ein.
Grund für die schlechten Werte im vergangenen Jahr waren auch die Bauarbeiten im Bereich der Fünffensterstraße, erläutert Professor Dr. Stefan Jacobi, Dezernatsleiter für Luftreinhaltung und Immisionen im Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie.
Grundsätzlich seien die Feinstaubelastungen in ganz Hessen erfreulicherweise auf dem Rückzug. Selbst an der stark belasteten Friedberger Landstraße in Frankfurt, die mit bislang 18 zulässigen Überschreitungstagen in diesem Jahr vorne liegt, habe die schlechte Luft zuletzt im Jahr 2011 über dem zulässigem Grenzwert gelegen. Laut Vorgabe der EU sind pro Jahr 35 Tagesüberschreitungen zulässig. Noch 2005 gab es in Kassel 48 Tage mit solch dicker Luft. 2012 waren mit 13 Fällen an der Fünffensterstraße und sieben Hinter der Komödie die wenigsten Überschreitungen registriert worden.
„Dies ist keine komplette Entwarnung, aber eine positive Entwicklung“, sagt Jacobi. So sei der Straßenverkehr nach wie vor Hauptverursacher von Feinstaub. Hier müssten weitere Anstrengungen unternommen werden, wenngleich man durch die Verschärfung der Euronormen inzwischen spürbare Entlastung erzielt habe.
Die Umweltwächter sehen indes seit einigen Jahren mit Sorge, dass wieder mehr Holzöfen in den Haushalten in Betrieb gehen. Jacobi: Holzverbrennung trägt substanziell zur Feinstaubbelastung bei.
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