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Kasseler Papamobil: Angebot für Väter und Kinder sucht neue Mitstreiter

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Von: Bastian Ludwig

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Er wünscht sich neue Unterstützer: Pascal Adam ist der einzige hauptamtliche Mitarbeiter des Papamobils, das regelmäßig Vater-Kind-Aktionen organisiert.
Er wünscht sich neue Unterstützer: Pascal Adam ist der einzige hauptamtliche Mitarbeiter des Papamobils, das regelmäßig Vater-Kind-Aktionen organisiert. © Bastian Ludwig

Wenn aus dem feuerroten Kasseler Papamobil ein Mann steigt, ist es nicht der Papst. Das umgebaute Feuerwehrauto ist Teil eines Projektes, das die Beziehung von Vätern zu ihren Kindern stärken will.

Kassel - Nach einer Corona-Pause wollen die Papamobilisten, wie sich der Kreis der Aktiven nennt, wieder durchstarten. Dafür ist man auf Suche nach neuen Mitstreitern.

Durch die Pandemie hatte das Papamobil zuletzt deutlich weniger Einsätze. Auch einige Ehrenamtliche sind verloren gegangen, die sich für die Vater-Kind-Bindung engagieren. Dies soll sich ändern, sagt Pascal Adam, der bei der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck arbeitet und das Papamobil koordiniert. Der 44-Jährige ist seit einem halben Jahr in der Funktion. Zuvor hatte der langjährige Streetworker bei der Stadt Baunatal das Sportamt geleitet.

Das 2015 gegründete Papamobil war von der Evangelischen Kirche, der Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen und der Volkshochschule Region Kassel initiiert worden. Aktuell engagieren sich in einem Unterstützernetzwerk noch zehn Väter regelmäßig für das Projekt – in den besten Jahren waren es mehr als doppelt so viele. „Bei unseren Aktionen geht es darum, die Rolle des Vaters in Gesellschaft und Familie zu entdecken“, beschreibt Adam.

So besuchte das Papamobil in den vergangenen Jahren jährlich etwa 40 Kindergärten in ganz Nordhessen, um dort jeweils vor Ort eintägige Aktionen mit Vätern und ihren Kindern umzusetzen. Die Ideen für die jeweiligen Projekte kommen von den Vätern. „Ich halte mich da zurück. Wir bauen und veranstalten alles, was man sich vorstellen kann und mit der jeweiligen Kita-Leitung vereinbar ist“, so Adam.

Die Bandbreite reiche von Wanderungen über den Bau kleiner Feuerwehrautos oder Tippis bis hin zur Konstruktion von Raketen. Ein besonderer Höhepunkt ist natürlich das rote Feuerwehrwehrauto, mit dem Adam in die Kitas kommt. Neben der Stärkung der Beziehung zu ihren Kindern geht es bei der Arbeit des Papamobils auch darum, die Väter untereinander ins Gespräch zu bringen. Dies geschieht vor allem auf den Väterabenden, bei denen die Aktionen in den Kindergärten vorbereitet werden.

Adam nimmt wahr, dass dieser Austausch unter Männern eine wichtige Funktion hat. „Da wird nicht nur über Autos gesprochen, sondern es geht auch um Erziehungsfragen. Wären dabei auch Frauen anwesend, könnten viele Männer nicht so offen über ihre Fragen und Probleme sprechen. Viele wollen sich vor der Partnerin keine Blöße geben“, sagt der Sozialpädagoge. Oft kämen auch die Erfahrungen mit dem eigenen Vater auf den Tisch.

Neben den Aktionen in den Kindergärten veranstaltet das Papamobil zweimal jährlich ein Vater-Kind-Festival. Diese zweitägigen Zeltfreizeiten, die schon unter Themen wie Indianer, Wikinger oder Ritter standen, verbringen die Väter mit ihren Kindern am Edersee, wo sie sich oft neu kennenlernten, so Adam. Das Angebot ist offen für Kinder von drei bis zwölf Jahren.

Kontakt: Väter und Kitas, die Interesse an einem Besuch des Papamobils haben, können sich an Pascal Adam wenden. Zudem findet ab 1. Oktober eine Ausbildung für Vater-Kind-Angebote statt. (Bastian Ludwig)

Kontakt per E-Mail: pascal.adam@ekkw.de

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