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Kasseler Rüstungsunternehmen baut 54 Panzer für Norwegen

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Bestellung aus Norwegen: Das skandinavische Land kauft den Leopard 2. Das hier abgebildete Modell wurde für die Bundeswehr gebaut.
Bestellung aus Norwegen: Das skandinavische Land kauft den Leopard 2. Das hier abgebildete Modell wurde für die Bundeswehr gebaut. © Daniel Karmann/dpa

Die Rüstungsfirma Krauss-Maffei Wegmann aus Kassel wird wohl 54 Leopard-2-Kampfpanzer der neuesten Version für die norwegischen Streitkräfte bauen.

Kassel/Düsseldorf – Die deutschen Rüstungsschmieden haben weitere Aufträge akquiriert oder werben darum. So wird Krauss-Maffei Wegmann (KMW) nach eigenen Angaben 54 Leopard 2-Kampfpanzer der neuesten Version für die norwegischen Streitkräfte bauen. Die Fahrzeuge sollen von 2026 bis 2028 ausgeliefert werden. Über den Produktionsort machte das Unternehmen keine Angaben. Komponenten des Leopard 2, so die Türme, werden in Kassel gefertigt. Die Verträge über den norwegischen Auftrag wurden nach KMW-Angaben in München unterschrieben. Sie enthalten die Option auf 18 zusätzliche Leopard-Panzer. Die derzeit eingesetzten Kampfpanzer hat das Land 2001 gebraucht gekauft.

In der heutigen Sicherheitslage werde die europäische Verteidigungszusammenarbeit immer wichtiger, erklärte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre laut einer Mitteilung der Regierung. Die Beschaffung deutscher Panzer stelle sicher, dass Norwegen über den gleichen Panzertyp verfüge wie die nordischen Nachbarn und engen Verbündeten.

„Außerdem knüpfen wir engere sicherheitspolitische Beziehungen zu Deutschland“. Die Bestellung liege innerhalb des Kostenrahmens von 19,7 Milliarden norwegischen Kronen (1,8 Milliarden Euro), den das Parlament festgelegt hatte. Norwegen hatte vor der Auftragsvergabe Panzer zweier Hersteller verglichen. KMW setzte sich schließlich gegen den Konkurrenten durch, den die Regierung in ihrer Mitteilung nicht nennt. Nach Medienberichten handelt es sich um den in Südkorea entwickelten Black Panther.

KMW-Konkurrent Rheinmetall bietet der Ukraine derweil alte Leopard 1-Panzer aus eigenen Beständen an. Die Bundesregierung habe den Export genehmigt, bestätigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit der „Tagesschau“. Rheinmetall soll über 88 „Leopard 1“ verfügen, die allerdings erst aufgearbeitet und einsatzbereit gemacht werden müssen.

Rheinmetall selbst nennt dazu keine Details. Der Konzern stehe „hinsichtlich möglicher Lieferungen von Rüstungsgütern in engem Austausch mit der Bundesregierung, der Bundeswehr sowie weiteren nationalen und internationalen Partnern“, erklärte ein Sprecher. Die Gemengelage sei „sehr volatil“. Ob der Standort Kassel an den Arbeiten beteiligt sein wird, ist demnach völlig offen.

Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger schiebt derweil seine neuesten Entwicklungen ins Rampenlicht, den Gefechtspanzer Lynx und den erst 2022 auf der Rüstungsmesse in Paris vorgestellten Gefechtspanzer Panther. Die Ukraine habe Interesse an den Fahrzeugen, sagte er dem „Handelsblatt“: Beide seien entwickelte Fahrzeuge, „die können wir also herstellen. Wir sind in der Lage, in 15 bis 18 Monaten mit der Lieferung des Panthers anzufangen.“

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