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Solidarität mit Ukrainern: Tausende setzen in Kassel Zeichen für dem Frieden

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Von: Christina Hein

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4000 versammelten sich auf dem Friedrichsplatz: Gestern fand in Kassel die zweite Großdemonstration gegen Putins Krieg in der Ukraine statt.
4000 versammelten sich auf dem Friedrichsplatz: Gestern fand in Kassel die zweite Großdemonstration gegen Putins Krieg in der Ukraine statt. © Andreas Fischer

Auf dem Friedrichsplatz in Kassel haben 4000 Menschen gegen Putins Ukraine-Krieg protestiert.

Kassel. Mit jedem Tag des brutalen Kriegs, den der russische Präsident Putin in der Ukraine führt, wachsen hierzulande offensichtlich nicht nur Entsetzen und Empörung, sondern auch die Energie, mit der dagegen protestiert und sich mit den Menschen in der Ukraine solidarisiert wird. In Kassel jedenfalls hat sich der Protest von der ersten großen Kundgebung am 25. Februar vor dem Rathaus binnen einer Woche mehr als verdoppelt. Aus den 1500 Kasseler Bürgern, die ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck gebracht und einen „Stopp der Kriegsverbrechen“ gefordert haben, sind gestern auf dem Friedrichsplatz 4000 geworden.

„Danke“, riefen die ukrainischen Teilnehmer immer wieder, wenn es hieß „Wir solidarisieren uns mit dem ukrainischen Volk“, Olga Olashyn (links) und Tetiana Reshetar.
„Danke“, riefen die ukrainischen Teilnehmer immer wieder, wenn es hieß „Wir solidarisieren uns mit dem ukrainischen Volk“, Olga Olashyn (links) und Tetiana Reshetar. © Fischer, Andreas

Viele von ihnen harrten bei frostiger Kälte fast zwei Stunden aus, und folgten den zum Teil emotionalen und gehaltvollen Reden. Liebe Menschen, liebe Menschlichkeit, danke, dass ihr hier seid“, begrüßte Peter Carqueville (SPD), der die Versammlung initiiert hatte, die Teilnehmer. Er hatte mit dem Bündnis Offen für Vielfalt und den Gewerkschaften diese zweite Groß-Demo auf die Beine gestellt. „Die ganze Welt schaut zu“, richtete er sich an Putin: „Stoppen Sie das Blutvergießen!“ Für ein Bündnis gegen Hass und Gewalt und für eine freie und offene Gesellschaft „brauchen wir eine starke Zivilgesellschaft“, die er vor sich sehe, rief Max Zindel (Offen für Vielfalt) von der Bühne. Von einer Widerwärtigkeit, die die Nomenklatura Putins über die Ukraine gebracht habe, sprach Oberbürgermeister Christian Geselle. Er versprach Hilfen aus Kassel, wo immer diese möglich seien. Konkret kündigte er an, dass Kassel seine medizinischen Kapazitäten zur Verfügung stelle und im Klinikum Verletzte aus der Ukraine behandelt werden sollen.

Bischöfin Beate Hofmann warnte davor, dass Putins Aggression die Menschen „in eine Logik des Krieges“ treibe. Ihre rhetorische Frage „Hilft es Waffen in die Ukraine zu schicken?“, wurde von den Ukrainern auf dem Friedrichsplatz mit einem lauten „Ja“ beantwortet. „Krieg darf kein Mittel der Politik sein“, fuhr sie fort.

Eine der vielen ukrainschen Fahnen hielt Victor in die Höhe.
Eine der vielen ukrainschen Fahnen hielt Victor in die Höhe. © Fischer, Andreas

Die beschworene Solidarität zeigte sich auch auf der Bühne, wo sich die Vertreter verschiedener Parteien einig waren, indem sie die Aggression Putins aufs Schärfste verurteilte. Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) brachte ihre Bewunderung für den Mut der Ukrainer zum Ausdruck, mit dem diese „auch unsere Werte“ wie Demokratie und Freiheit mit ihrem Leben verteidigten: „Wir werden sie unterstützen, wo immer wir es können.“ Selbstktisch äußerte sich die grüne Bundestagsabgeordnete Awet Tesfaiesus. Auf Putin bezogen sagte sie: „Wir haben zu lange das Krokodil gefüttert in der Hoffnung, dass es uns nicht frisst.“ Der Krieg rückte auch andere politische Themen in den Fokus. So meinte der SPD-Bundestagsabgeordnete Timon Gremmels: „Auch eine Energiewende ist Friedenspolitik.“ (Christina Hein)

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