Kasseler SPD: Parteichef Hechelmann zieht sich zurück - Merz kandidiert
Die Kasseler SPD ist heillos zerstritten. Immer wieder wird Parteichef Hechelmann zum Rücktritt aufgefordert. Nun reagiert er.
Kassel - Der Chef der SPD in Kassel, Ron-Hendrik Hechelmann, will auf dem Parteitag am 3. Juni nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren. Die Sozialdemokraten sind seit einem Jahr heillos zerstritten. Auslöser war der Krach mit Oberbürgermeister Christian Geselle, der mittlerweile aus der Partei ausgetreten ist.
Seitdem ist die Partei in zwei Lager zerfallen. Vom rechten Flügel wurde immer wieder der Rücktritt von Hechelmann gefordert. Deren Mitglieder machen ihn für das schlechteste Ergebnis der Sozialdemokraten bei einer Wahl in Kassel verantwortlich. Seine Kandidatin Isabel Carqueville hatte bei der Abstimmung im März lediglich 12,8 Prozent geholt.

Hechelmann will nicht mehr für SPD-Vorsitz in Kassel kandidieren
Hechelmann zieht nun offensichtlich die Konsequenzen, will nicht erneut für den Vorsitz kandidieren, wie er laut HNA-Informationen beim Unterbezirksausschuss am Donnerstag den Genossen mitteilte. Bei der Landtagswahl am 3. Oktober will er weiterhin als Direktkandidat antreten.
Wird Manfred Merz neuer SPD-Chef in Kassel?

Für den Vorsitz wird ein alter Bekannter kandidieren: Manfred Merz war bereits von 2002 bis 2006 stellvertretender Parteivorsitzender. Im Rathaus arbeitet er als Leiter des Bauverwaltungsamts. Zuvor war er Büroleiter des damaligen Oberbürgermeisters Bertram Hilgen. In der Partei ist er derzeit Vorsitzender des Ortsvereins Fasanenhof. (Matthias Lohr)