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Kassels Innenstadt soll spannender werden: Studie zeigt Ideen auf

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Von: Axel Schwarz

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Kultur-Events und andere Attraktionen ziehen die Menschen ins Zentrum: Publikum auf dem Friedrichsplatz, wo 2021 die Reihe „Stadtsommer“ stattgefunden hat.
Kultur-Events und andere Attraktionen ziehen die Menschen ins Zentrum: Publikum auf dem Friedrichsplatz, wo 2021 die Reihe „Stadtsommer“ stattgefunden hat. © Andreas Fischer

Lichtspiele, Street Art und eine neue Gastro-Meile: Mit vielen Akteuren des Innenstadt-Geschehens hat eine Beratungsfirma zahlreiche Vorschläge gesammelt, um Kassels Zentrum attraktiver zu machen.

Kassel – Schon längst ist der Einkauf nur noch einer von vielen Gründen, sich in Kassels Zentrum aufzuhalten. Als Kultur- und Freizeitziel, als Wohnquartier und Arbeitsort wird die Innenstadt zunehmend wichtig werden – sofern sie nicht wie an manch anderen Orten verödet, sondern langfristig attraktiv und spannend bleibt.

Für Kommunalpolitik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft gibt es nun Handreichungen, wie dieser Wandel gelingen kann. Am Dienstag stellten Stadtbaurat Christof Nolda und das Beratungsunternehmen Project M die Konzeptstudie „Erlebnisraum Kassel Innenstadt“ vor. Auf 120 Seiten werden Vorschläge gemacht, wie Kassels Zentrum anziehender und gemeinschaftsstiftender werden kann und welche Voraussetzungen Politik und Verwaltung dafür schaffen müssten.

Die Studie listet 80 Einzelmaßnahmen auf, die sich zu 18 Inszenierungsvorhaben in Kassels Zentrum bündeln lassen. Vorgeschlagen wird etwa

Dies sind Schlaglichter aus einer Fülle vieler Vorschläge, von denen sich manches auch kurzfristig umsetzen ließe. Die Konzeptstudie listet aber nicht nur Ideen auf, sondern benennt jeweils, was sich an Kooperationsweisen, rechtlichen und verwaltungspraktischen Bedingungen ändern müsste, um das Gewünschte zu erreichen. So könnte das städtische Citymanagement personell erweitert und zur „Koordinierungsstelle Innenstadt“ ausgebaut werden.

Generell regen die Autoren der Studie an, im Innenstadtgebiet vier Unterquartiere zu unterscheiden: das kreativ und szenig geprägte „Treppenviertel“ mit Kulturbahnhof und Treppenstraße, die klassische Einkaufszone zwischen Königsstraße und Neuer Fahrt, das „Grimmviertel“ mit vielen Museen und das „Sternviertel“ zwischen Uni, Entenanger und der Fulda. Die Unterscheidung soll bewirken, dass die betreffenden Nachbarschaften Profil gewinnen und sich quartiersbezogene Netzwerke bilden.

Die erarbeiteten Schwerpunkt-Quartiere in Kassel
Die erarbeiteten Schwerpunkt-Quartiere in Kassel © HNA

Eine Menge Vernetzungsarbeit für die Zukunft des Zentrums werde bereits seit dem Startschuss vor einem Jahr geleistet, erläuterte Projektleiter Peter Kowalsky: Unter Leitung einer Steuerungsgruppe hätten rund 50 Fachleute aus Einzelhandel, Gastronomie, Kulturszene, Stadtplanung, Wohnungswirtschaft, Verbänden und kommunalen Ämtern ihre Ideen beigesteuert. Zudem hatten etwa 400 Teilnehmer einer Online-Befragung mitgeteilt, was sie sich für Kassels Innenstadt wünschen.

In welchem Zeithorizont mit ersten Umsetzungsschritten zu rechnen ist, hängt laut Stadtbaurat Nolda vom stadtgesellschaftlichen Dialog ab, der nun eröffnet sei. Die Aufgabe von Politik und Verwaltung sehe er darin, entschlossener als bisher gestaltend und moderierend einzugreifen, wenn es um Perspektiven für die Innenstadt geht. Das gelte gleichermaßen für Mitstreiter aus vielen Bereichen: „Alle sind sich der Notwendigkeit des Wandels bewusst.“

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