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Kaufinteressent: Bücherei könnte bleiben

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Im Eigentum der Stadt: Das Grundstück der Stadtteilbibliothek an der Friedrich-Naumann-Straße soll verkauft werden. Als Nettoerlös hat die Stadt für das übernächste Haushaltsjahr 170 000 Euro eingeplant. Foto:  Koch
Im Eigentum der Stadt: Das Grundstück der Stadtteilbibliothek an der Friedrich-Naumann-Straße soll verkauft werden. Als Nettoerlös hat die Stadt für das übernächste Haushaltsjahr 170 000 Euro eingeplant. Foto:  Koch

Bad Wilhelmshöhe. Durch die Schließung von drei Stadtteilbibliotheken will die Stadt den Betriebskostenaufwand sparen.

Am Standort Wilhelmshöhe soll der Verkauf des stadteigenen Büchereigrundstücks weiteres Geld in die Kasse bringen. Der Wilhelmshöher Hans-Jürgen Baron hat nun einen Vorschlag gemacht, wie die Stadt ihre finanziellen Ziele erreichen und die Bücherei dennoch weiterbestehen könnte.

Baron interessiert sich privat für das Grundstück an der Friedrich-Naumann-Straße und hat dafür ein Kaufangebot abgegeben. Wenn er zum Zuge käme, sagte er im Gespräch mit der HNA, würde er den Flachbau um ein Teilgeschoss für eigene Wohnzwecke aufstocken. Die Bibliotheksfläche unten, so der Interessent, könnte weitestgehend bestehen bleiben. Er würde sie der Stadt auf zunächst zehn Jahre mietfrei zur Verfügung stellen und einen Förderverein zusammentrommeln, der den Leihbetrieb im Stadtteil künftig ehrenamtlich organisiert.

Hans-Jürgen Baron
Hans-Jürgen Baron

Er selbst sei „bereit, aktiv mitzuarbeiten“ und auch ein paar Wochenstunden seiner Zeit zur Verfügung zu stellen, sagt Baron, der sich als „Hausmann“ beschreibt. Baron ist nach eigenen Angaben finanziell unabhängig, mit einer Zahnärztin verheiratet und betreibt selbst einen Versandhandel für Ballettschuhe, was ihm nach seinen Worten recht viel zeitlichen Freiraum lässt. Seine Möglichkeiten wolle er gern dafür einsetzen, dass die Bücherei in Wilhelmshöhe erhalten werden könne.

„Ich weiß, das klingt so ungewöhnlich, dass es manche nicht als realistisch betrachten“, sagt Hans-Jürgen Baron. Beim Wilhelmshöher Ortsbeirat sei er mit der Idee bisher nicht recht durchgedrungen. Er setze aber auf die im Stadtteil vorhandene Bereitschaft, gemeinsam Ideen für einen Fortbestand der Bücherei zu entwickeln. Und auch auf die Zusage von Oberbürgermeister Bertram Hilgen, dass dieser solche Planungen unterstützen wolle, sofern sie den finanziellen Zielen der Stadt nicht zuwiderliefen.

Auch über eine geringfügige Bezahlung für eine Bibliothekskraft lasse sich reden, sagte Baron. Bestandteil seiner Idee sei es, auf dem Gelände mehrere Autoparkflächen zu schaffen und zu vermieten, woraus dies eventuell finanziert werden könnte. Grundsätzlich solle es aber Sache eines noch zu gründenden Fördervereins sein, den Büchereibetrieb zu organisieren. Baron sagte, er setze sich für solch eine Vereinsgründung ein, habe aber selbst keine Ambitionen auf ein Vorstandsamt, sondern biete lediglich organisatorische Unterstützung und tätige Mitarbeit an. Kontakt: Tel. 0170 / 3 60 31 47 oder per Fax: 0561 / 3  16 21 27

Von Axel Schwarz

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