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Großbrand in Kassel: Zwei Kinder legten Feuer in Betrieb

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Durch das Feuer zerstört: Die Werkstatt und die Lagerräume der Firma Gessner&Sohn.
Durch das Feuer zerstört: Die Werkstatt und die Lagerräume der Firma Gessner&Sohn. © Ulrike Pflüger-Scherb

Zwei Jungen aus Kassel haben gestanden, einen verheerenden Brand im Stadtteil Wehlheiden verursacht zu haben.

Kassel - Zwei Jungen im Alter von neun und zwölf Jahren sind für den Großbrand am Mittwochnachmittag (18. Mai) auf dem Gelände des Kasseler Heizungs- und Sanitärbetriebs Gessner&Sohn an der Kohlenstraße in Wehlheiden verantwortlich.

Die beiden Freunde aus Kassel hätten eingeräumt, dort gezündelt zu haben, teilt Polizeisprecher Matthias Mänz mit. Bei dem Großbrand am Mittwoch, der um 17.45 Uhr der Feuerwehr gemedet worden war, waren über 100 Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt. Ein Feuerwehrmann wurde dabei auch verletzt. Durch das Feuer waren Werkstattgebäude und ein Schuppen, Garagengebäude, ein Hinterhofgebäude auf dem angrenzenden Grundstück sowie die Hausfassade eines nahen Wohnhauses in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Kripo beziffert den Schaden mit 500 000 Euro.

Für die Jungen wird der Brand keine strafrechtlichen Konsequenzen haben, da sie beide strafunmündig sind, so der Polizeisprecher. Die Kripo hatte Ermittlungen wegen vorsätzlicher Brandstiftung aufgenommen.

Großbrand in Kassel: Nachbarn gaben Hinweise auf Kinder

Die Ermittler aus Kassel waren auf die beiden Kinder durch Hinweise durch Nachbarn gekommen. Diese hatten berichtet, zwei Jungs beobachtet zu haben, die vor Ausbruch des Brands mit einer Sprühdose hantiert hatten. Die Jungen hätten sich schon früher wiederholt auf dem Areal aufgehalten.

Die Kinder hätten bei ihren Vernehmungen, bei denen sie von ihren Eltern begleitet wurden, am Donnerstag und Freitag gestanden, mit einer Sprühdose gezündelt zu haben. Der Brand sei allerdings durch das Anstecken von Pappe auf dem Grundstück des Betriebs entstanden. Die Kinder hätten ausgesagt, dass sie zunächst noch versucht hätten, das Feuer mit Wasser zu löschen. Das sei ihnen aber nicht gelungen. Dann seien sie abgehauen.

Großbrand in Kassel: Betroffener geschockt, aber nachsichtig

Martin Gessner, Chef des Unternehmens, ist froh über die schnelle Aufklärung der Brandursache. Dennoch sei er erschrocken, dass zwei Kinder dafür verantwortlich sind. Er geht allerdings davon aus, dass die beiden Jungen nicht die Absicht hatten, seinen Betrieb in Schutt und Asche zu legen. „Die wollten kokeln, und das ist ihnen aus den Händen geraten.“

Die Löscharbeiten am Mittwoch, die bis 23 Uhr dauerten, waren für die Feuerwehrleute wegen der Hitze sehr beschwerlich. Sie mussten deshalb regelmäßig abgelöst werden. Wegen des Brandes war auch die Kohlenstraße gesperrt worden. (use)

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