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Baustelle und Experiment: Mehrwöchige Straßensperrung in Kassel

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Von: Bastian Ludwig

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Der Ortskern des Kasseler Stadtteils Kirchditmold wird für mehrere Wochen gesperrt. Grund sind Gleisbauarbeiten und ein Verkehrsversuch.

Kassel – Der Ortskern des Kasseler Stadtteils Kirchditmold ist ab Samstag, 1. April, für einige Wochen sowohl für den Auto-, Bus- und Straßenbahnverkehr gesperrt. Zunächst finden zwischen der Haltestelle „Teichstraße“ und der Einmündung in die Zentgrafenstraße Gleisarbeiten der KVG statt. Nach den Osterferien schließt sich ab 22. April ein vierwöchiges Verkehrsexperiment an.

Für das Verkehrsexperiment bleibt der Ortskern bis zum 21. Mai in diesem Bereich weiter nicht durchgängig befahrbar – ausgenommen ist dann aber der öffentliche Nahverkehr. Während des Experimentes will die Stadt herausfinden, wie sich die Sperrung auf die Attraktivität des Ortskerns und die Verkehrsströme auswirkt.

Erste Bauarbeiten laufen schon: Die Haltestellen an der Teichstraße werden modernisiert. Stadtbaurat Christof Nolda (von links), Theresa Maiwald und Jan Schindler (beide Straßenverkehrs- und Tiefbauamt) erläutern das Freiluftexperiment, das sich an die Baustelle im Kirchditmolder Ortskern anschließt.
Erste Bauarbeiten laufen schon: Die Haltestellen an der Teichstraße werden modernisiert. Stadtbaurat Christof Nolda (von links), Theresa Maiwald und Jan Schindler (beide Straßenverkehrs- und Tiefbauamt) erläutern das Freiluftexperiment, das sich an die Baustelle im Kirchditmolder Ortskern anschließt. © Bastian Ludwig

Mehrwöchige Straßensperrung im Kasseler Stadtteil Kirchditmold

Wenn die KVG die beiden Gleisbögen ausgetauscht hat, wird es für Autofahrer auf der Teichstraße weiterhin kein Durchkommen geben. Die Sperrung werde während der gesamten Zeit weiträumig ausgeschildert, sodass Autofahrer am besten erst gar nicht in die Teich- und die Zentgrafenstraße einbiegen, erläutert Jan Schindler vom Straßenverkehr- und Tiefbauamt. Wer dies doch tue, werde durch den aktuell als Rad- und Fußweg ausgewiesenen Weg „Am Opferhof“ wieder abgeleitet.

Stadtbaurat Christof Nolda (Grüne) legt Wert darauf, dass es sich bei der an die Baustelle anschließenden vierwöchigen Sperrung nicht um einen Verkehrsversuch handele. Ein solcher würde nämlich suggerieren, dass hier eine auf Dauer gangbare Verkehrslösung ausprobiert werde. Dies sei aber nicht der Fall. Der schmale Weg „Am Opferhof“ solle künftig keinesfalls für den Autoverkehr geöffnet werden. „Wir haben hier nur diese zeitlich befristete Umleitung eingerichtet, um den vom Ortsbeirat gewünschten autofreien Ortskerns zu ermöglichen“, so Nolda.

Kassel: Mitte des Stadtteils ohne Auto erleben

Die Kirchditmolder hätten den Wunsch geäußert, ihre Mitte ohne Autos zu erleben. Dafür würden zeitlich befristet auch 30 Parkplätze am Straßenrand wegfallen. Aber auch dies sei nicht als dauerhafte Regelung gedacht. Damit reagiert der Stadtbaurat auf Kritik von ortsansässigen Ärzten. Diese hatten moniert, dass insbesondere gehbehinderte Patienten Probleme bei der Anfahrt hätten.

Vor, während und nach dem Verkehrsexperiment sollen die Anwohner nach ihren Erfahrungen befragt werden. Sollte sich der autofreie Ortskern als großer Gewinn bewähren, müsse die Stadt zunächst nach einer auf Dauer funktionsfähigen Verkehrsführung suchen, so Nolda. Auch für eine im nächsten Schritt angedachte Umgestaltung und Aufwertung des Ortskerns müssten zunächst Fördermittel akquiriert werden. (Bastian Ludwig)

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