Verdrängt neue Kita an Zentgrafenstraße zwei Geschäfte?
Die Zentgrafenstraße in Kirchditmold war über viele Jahre ein Sorgenkind im Stadtteil. Zuletzt hatten sich wieder mehr Einzelhändler auf der Einkaufsmeile angesiedelt und für Leben gesorgt. Doch nun droht ein neuer Konflikt. Denn eine geplante Kita könnte zwei etablierte Einzelhändler verdrängen, so die Befürchtung der Ortsvorsteherin Elisabeth König (Grüne).

Am Mittwochabend, 14. September, soll darüber im Ortsbeirat mit den Betroffenen diskutiert werden. Die Ortsbeiratssitzung findet ab 19 Uhr in der Friedrich-List-Schule statt.
Vor einem Jahr hatte der Kasseler Kita-Träger AKGG angekündigt, in den ehemaligen Räumen der Kasseler Bank an der Zentgrafenstraße 132 eine Kita eröffnen zu wollen. Der Umbau der Räume ist inzwischen fast abgeschlossen. „Die Freude war im Stadtteil groß, denn wir brauchen mehr Betreuungsplätze“, sagt König. Doch inzwischen ist die Stimmung getrübt. Denn vergangene Woche erhielten das benachbarte Geschäft für Kinder-Second-Hand-Mode „Piepmatz“ und die Zentgrafen Buchhandlung die Information, dass sie ihre Geschäfte räumen müssen. Der Betreiberin des Modeladens wurde zu Ende des Jahres gekündigt. Bei der Buchhandlung läuft der Vertrag noch bis Mitte 2023.
Hintergrund der Entscheidung ist die Einrichtung der Kita mit drei Gruppen, die sich in den bislang vorgesehenen Flächen nicht realisieren lässt. Ursprünglich war nämlich geplant, auch ein rückwärtiges Gebäude umzubauen und dort weitere Gruppen unterzubringen.
Doch wegen Preissteigerungen und geänderter Vorstellungen des Vermieters sei das nun nicht mehr möglich, so Sören Link, Geschäftsführer des AKGG. Der Träger brauche aber drei Gruppen, damit sich der Betrieb lohne.
Der AKGG-Chef zeigte sich überrascht, dass der Vermieter die Einzelhändler bereits vor vollendete Tatsachen gestellt habe. „Wir waren noch im Gespräch über alternative Flächen. Es gibt noch keinen Mietvertrag. Die Kündigung liegt in Verantwortung des Eigentümers“, so Link. In der umgebauten Bankfiliale könne der Betrieb Anfang 2023 zunächst mit einer Gruppe starten. Klar sei aber, es werde mehr Platz benötigt. (Bastian Ludwig)