Kassel. Die siebte Kagida-Demo hat am Montag in Kassel stattgefunden. Beängstigend ist die Breite der Kagida-Bewegung, meint Frank Thonicke, Leiter der Kassel-Redaktion.
Dass die Proteste der Kagida und die Demos dagegen in Kassel nach den schrecklichen Verbrechen in Frankreich so wenige Menschen mobilisierten, überrascht. Die Morde von Paris haben auch hier die Menschen ins Herz getroffen - die Angst vor islamistischen Terroristen und die Bereitschaft, ihre Taten nicht stumm hinzunehmen, bewogen aber nur wenige, auf die Straße zu gehen.
Dennoch: Beängstigend ist die Breite der Kagida-Bewegung. Natürlich sind darunter Verschwörungstheoretiker, die das Abendland vom Islam bedroht sehen. Es gibt Drahtzieher, die auf Wähler schielen. Es gibt viele verwirrte Bürger - darunter sind Hausfrauen, Rentner wie auch Akademiker.
Für sie ist die Kagida ein Forum der einfachen Lösungen. Sozusagen ein Generalprotest gegen alles, was Multikulti ist in unserer Gesellschaft.
Was dagegen hilft? Denen, die zugänglich sind, zu sagen, dass der Islam keine Bedrohung für uns ist. Und gegen Terroristen helfen Polizei, Gesetze und Verordnungen wie Einreise- und Flugverbote.