Schauenburg. Jetzt geht es voran im Windpark am Lindenberg: Schon zum Wochenanfang konnte die vierte der insgesamt fünf 200 Meter hohen Windkraftanlagen aufgestellt werden.
Wenn das Wetter mitspielt, soll ab Montag mit dem Aufbau der letzten Anlage seitlich der A 44 angefangen werden. Die beiden Turmteile und die drei Windflügel liegen vor Ort bereit.
Immer noch sind rund 25 Mitarbeiter des Errichtungsteams, die Kranspezialisten und die Elektro-Monteure, die die fertiggestellten Anlagen in Betrieb nehmen, an der Baustelle im Einsatz. „Das relativ ruhige und milde Winterwetter war uns zuletzt mehr als willkommen“, sagte Frank Ruppersberg. Der Nordex-Bauleiter freute sich über die Fortschritte in den vergangenen Tagen.
Im Dezember und auch zwischen den Jahren musste er die Arbeiten oft genug wegen des zu starken Windes oder Eisbildung und Nebels abbrechen. Das hat den Zeitplan für die Fertigstellung des Windparks natürlich über den Haufen geworfen.
„Geplant war, mit dem Windpark noch im Jahre 2014 komplett in Betrieb zu gehen“: Das sei aufgrund der Wetterunbilden im Dezembernicht gelungen, räumte der Projektleiter des Investors GP Joule Andreas Fleischmann gegenüber der HNA ein. Durch die verspätete Inbetriebnahme falle man mit dem Windpark unter das neue Gesetz für Erneuerbare Energien (EEG) mit geringeren Einspeisevergütungen, sagte Fleischmann.
Zur Höhe der hieraus resultierenden wirtschaftlichen Verluste konnte der Projektleiter noch keine Angaben machen. Das müsse von den Fachleuten im Hause noch genau ermittelt werden. „Die Einspeisevergütungen werden sicherlich geringer ausfallen“, aber positiv falle ins Gewicht, dass sich die Dauer der 20-jährigen staatlichen Förderung wegen der späteren Inbetriebnahme um rund elf Monate verlängern werde, sagte Andreas Fleischmann.
An der Baustelle ist es in den letzten drei Tagen zügig weiter gegangen: Die Mitarbeiter des Kran- und Bergungsunternehmens Maxi-Kraft aus dem brandenburgischen Herzberg setzten den 155 hohen Kran in seinen Einzelteilen auf Schwertransportern von der letzten Einsatzstelle im Wald zum neuen Einsatzort um. Vor den blaulackierten Auslegern wechselte zunächst das 90 Tonnen schwere Grundgerät den Standort: Anschließend hob es seine Fahr-Ketten aus eigener Kraft vom LKW, um sie anschließend zu verschwenken und millimetergenau an den Seiten einzufügen.
Windpark Schauenburg: Letzter Turm wird aufgestellt
Im Arbeitsbereich des Krans liegen die beiden Turmteile, die Maschinenbauteile und die drei 58 Meter langen Rotorblätter für den Hubvorgang schon bereit.
Windprognose im Blick
Bauleiter Frank Ruppersberg muss bis zum Montag noch einmal zittern, denn die augenblicklichen Prognosen des „Windfinders“ sind für den Wochenanfang nicht besonders gut: Sollte der Wind tatsächlich wieder auffrischen, müsste die Aufstellung der letzten Windkraftanlage noch einmal verschoben werden.
Von Hans-Peter Wohlgehagen