Baunatal. Im Stadtmuseum am Mühlenweg in Altenritte werden zwei Originalgetriebe aus dem Baunataler Volkswagenwerk gezeigt. Das Vier-Gang-Schaltgetriebe mit einem Gehäuse aus Magnesium kam in Käfer-Motoren mit 34 PS (25 kW, 1,2 Liter) bis 44 PS (32 kW, 1,5-Liter-Maschine) zum Einsatz. Die Serienproduktion lief im Werk Baunatal von 1966 bis 1972, die Austauschteileproduktion von 1968 bis 1997. Der Getriebetyp ML 310, der seit 2005 im Museum zu sehen ist, wurde im Audi A 4, A 6 Cabriolet, VW Passat und weiteren Fahrzeugen längs verbaut. Es handelt sich um ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe aus Aluminium.
Das Getriebe übersetzt in Fahrzeugen die Motordrehzahl auf die Antriebsdrehzahl. Es befindet sich im Antriebsstrang. Zum Antriebsstrang gehören alle Komponenten, die die Leistung für den Antrieb generieren und auf die Straße übertragen. Zum konventionellen Antriebsstrang, bei dem ein Verbrennungsmotor (Otto- oder Dieselmotor) eingesetzt wird, zählen der Motor mit dem Schwungrad und die Kupplung mit dem Fahrzeuggetriebe.
17 000 Beschäftigte
Mit 17 000 Beschäftigten ist das Volkswagenwerk Kassel der größte Arbeitgeber der Region. Als Getriebeleitwerk versorgt Kassel nach eigenen Angaben den gesamten Volkswagenkonzern weltweit jährlich mit circa vier Millionen Schalt- und Automatikgetrieben. In der größten Leichtmetall-Gießerei Europas werden Gehäuseteile aus Aluminium und Magnesium hergestellt. „Auf die Entwicklung der Getriebe aus Aluminium ist das Werk besonders stolz, hier sparte man viel Gewicht ein“, erläutert Eberhard Trogisch bei seiner Führung durch das Stadtmuseum. Das Stadtmuseum Baunatal im Mühlenweg 4 und das Heimatmuseum Hessenstube in der Ritter Straße 1 in Altenritte werden sonntags von 14 bis 16.30 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.
Kontakt: Stadt Baunatal, Tel. 05 61 / 49 92-0 und -274, Infos unter: www.baunatal.de und www.heimatverein- baunatal.de
Von Bettina Wienecke