Baunatal. Erfolg hängt oft scheinbar von Kleinigkeiten ab: Wer zu spät zum Rennen kommt, hat von vornherein verloren. Das kann Svenja Deichmann nicht passieren.
Ihre Startzeiten hat sie sich beim Bauna-Eder-Pokalwettkampf am Wochenende im Baunataler Sportbad unauffällig in hellem Grün auf einen Unterarm geschrieben.
Schließlich versteht man in der von Hunderten Schwimmern und Fans bevölkerten Halle manchmal sein eigenes Wort nicht mehr. Bei dem Schallpegel könnte auch eine Ansage untergehen. Deichmann gehört zu den größten Nachwuchshoffnungen der Ortsgruppe Baunatal der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Erst dieses Jahr ist die Vierzehnjährige in den Nachwuchskader der Nationalmannschaft der Rettungsschwimmer aufgerückt. Und doch war Deichmann bei dem größten, von den Baunatalern ausgerichteten internationalen Rettungsschwimmer-Wettkampf „nur“ eine unter vielen guten und zahlreichen Spitzenschwimmern, die mit Flossen und Rettungspuppe um Punkte kämpften. Unter den mehr als 400 Einzelstartern aus über 30 Vereinen und rund 100 Schwimmerteams waren die Besten ihrer Zunft: Mitglieder der deutschen Juniorennationalmannschaft und hochkarätiger Nachwuchs aus den Niederlanden, wie beispielsweise Marlou Jacobs, die für Holland bei der Europameisterschaft gestartet ist.
Bei solch einem hochkarätigen Feld verzichteten schwächere Gruppen schon mal von vornherein auf eine Teilnahme, sagt Stephanie Dittschar von der Baunataler Ortsgruppe. Dennoch müsse man wegen der begrenzten Kapazitäten im Sportbad einigen Vereinen absagen.
Deichmann wollte sich das Großereignis trotz einer leichten Erkältung nicht entgehen lassen. Schließlich wurden die Starter für den Wettkampf am Samstagabend mit einer heißen Party in der Erich-Kästner-Schule, wo Teilnehmer auch übernachteten, belohnt.
Für Deichmann endete der Wettkampf erfreulich. Sie belegte den zweiten Platz in ihrer Altersklasse, genauso wie Miriam Jung. Sebastian Häde kam auf den vierten Platz. Nicolas Regel gab mit seinem dritten Platz sogar dem Nationalteam-Schwimmer Daniel Roggenland das Nachsehen.
Von Peter Dilling