Baunatal. Seit dem Frühjahr haben Geschäftsleute, Bewohner und Autofahrer in der Baunataler City einiges auszuhalten gehabt. Den Lärm von Bohrhämmern, Baggern und anderen Baumaschinen, das Warten vor Baustellen und das Zurechtfinden in Umleitungen.
Doch nun ist der Umbau der Friedrich-Ebert-Allee samt ihrer Einmündung auf die Heinrich-Nordhoff-Straße auf der Zielgeraden, ein wichtiger Baustein beim Umbau zu einer freundlicheren Innenstadt fertig. Am 19. Dezember soll der Scirocco-Kreisel für den Verkehr freigegeben werden. Anschließend gibt es ein zünftiges Fest am Eingang zur Glaspassage. Gearbeitet wird nur noch am Kreisel und vor den Geschäften schräg gegenüber der Einmündung der Langenbergstraße auf die Friedrich-Ebert-Allee. Dort pflastern Arbeiter mit Betonsteinen den Platz, teilweise mehrfarbig, eine begrünte Sitzgruppe und eine große Bank sollen hier zum Verweilen einladen. „Wir wollen hier ein Wohnzimmergefühl vermitteln“, sagt Silke Engler, Baunatals erste Stadträtin.
Die Innenstadt als einladendes „Wohnzimmer“ mit Vorrang für Passanten und Radfahrer, das ist durchgängiges Thema des Umbaus. Schmale einspurige Fahrbahnen statt der früheren doppelspurigen Rennstrecke. Der Hindernisparcours aus Fußgängertunneln, Parkbuchten, Stufen und Winkeln ist passé. Stattdessen laden barrierefreie Übergänge ins angrenzende Wohnviertel und zur Bushaltestelle sowie großzügige Gehwege und ein atriumähnlicher Zugang zur Glaspassage zum Flanieren und Schauen ein. Nur die dicht geparkten Autos auf dem Mehrzweckstreifen trüben das Bild. Dort dürfe nicht geparkt werden, sagt Engler. Jetzt gibt es noch freundliche Ermahnungen, wenn der Verkehr rollt, müssen Autofahrer mit Knöllchen rechnen.
Marcel Werner vom Hotel Scirocco schaut aus dem dritten Stock den Pflasterarbeitern zu. „Die haben unheimlich schnell gearbeitet. Täglich hat man gesehen, dass es vorangeht“, sagt er anerkennend. „Wunderschön“ sei der Kreisel. Er hofft, davon auch geschäftlich zu profitieren. Das Logo seines „Restaurants am Kreisel“ hat er schon in Arbeit. Große Probleme seien im zweiten Bauabschnitt des Umbaus der Innenstadt nicht aufgetreten, sagt Engler. Auch finanziell liege man im Plan. Die Stadt hat rund drei Millionen Euro investiert und davon rund 950 000 Euro Zuschüsse erhalten. Eine unangenehme Überraschung gab es aber doch: Bei der Sanierung des Kellers des alten Postgebäudes habe man eine dort befindliche Trafostation von Eon Mitte entfernen lassen und an der Shell-Tankstelle neu errichten müssen. Deshalb musste die Marktstraße am Rand des Parkplatzes aufgerissen werden, um neue Kabel zu verlegen. Diese Arbeiten laufen auf Hochtouren.
Von Peter Dilling
Schlussspurt der Arbeiten am Scirocco-Kreisel



