Kreis Kassel. Der Absicht des Landkreises Kassel, sich am Kauf des Stromversorgers Eon Mitte zu beteiligen, begegnen die Oppositionsparteien im Kreistag mit Skepsis.
„Einer Kommunalisierung bislang erfolgreich betriebener privatwirtschaftlicher Wirtschaftszweige stehen wir grundsätzlich kritisch gegenüber“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Frank Williges. Man müsse den Kauf in Ruhe und ergebnisoffen prüfen.
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Die Entwicklung regenerativer Energien gehe nicht zügiger voran, wenn Netzeigentümer und Stromversorger in öffentlicher Hand seien, meint Williges. Es gebe auch keine Anzeichen, dass die Arbeitsplätze bei Eon Mitte gefährdet seien. Außerdem habe der Kreis kein Geld für den Kauf, daher sei nur eine Kreditfinanzierung möglich.
Die Finanzierung auf Pump lehnt die FDP-Fraktion strikt ab. Der Landkreis würde sonst wie die viel kritisierten und als Heuschrecken bezeichneten Finanzinvestoren agieren, findet FPD-Kreisvorsitzender Björn Sänger. Für die Eon-Anteile werde sich eine marktgerechte Lösung finden, der Landkreis behalte mit seinen bestehenden Anteilen ein Mitspracherecht.
Sänger bezweifelt auch die Rentabilität eines Eon-Mitte-Kaufs. „Viel Geld ist damit nicht zu verdienen, denn dieser Bereich ist hoch reguliert.“ Außerdem müssten erhebliche Summen in den Ausbau der Netze gesteckt werden, um sie intelligent zu machen.
Was halten Sie, liebe Leser, vom Kauf von Eon-Mitte-Anteilen? Stimmen Sie ab auf www.hna.de/soehre. (hog)
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