Lohfelden. In Drogerie- und Einkaufsmärkten gibt es erneut Abgabebegrenzungen bei Babymilchnahrung. So werden etwa im Rossmann-Markt auf dem Lindenberg in Lohfelden maximal drei Packungen pro Kunde abgegeben.
Verantwortlich sind Lieferschwierigkeiten nach Hamsterkäufen von Kunden chinesischer oder japanischer Herkunft. Auch in der Stadt und im Landkreis Kassel kauften sie die Regale leer, um Babymilchpulver in die Heimat zu schicken.
In Deutschland wird mehr als doppelt so viel Milchpulver produziert, nachdem 2013 ein Giftskandal das „Reich der Mitte“ erschütterte. In vielen Märkten ist der Verkauf von Milchnahrungsprodukten wie Baby-Dream, Beba, Hipp oder Aptamil seitdem oder erneut auf maximal zwei oder drei Packungen reduziert worden.
Internet-User verbinden das Problem aktuell mit Flüchtlingen oder Asylbewerbern. Damit habe das überhaupt nichts zu tun, sagte uns eine Mitarbeiterin von Rossmann in Lohfelden. Ursache für den Engpass seien eindeutig Kunden aus Japan oder China, die für den eigentlich erfreulichen Boom sorgen. „Gerade heute Früh war eine Kundin hier, die in Kassel vergeblich nach einem Milchpulver-Produkt gesucht hat und bei uns fündig wurde“, sagte die Drogerie-Verkäuferin über die glückliche junge Frau.
Auch der Inhaber des Lohfeldener Edeka-Marktes, Udo Reihert, bestätigte die große Nachfrage nach Babynahrung. Das seien in erster Linie fernöstliche Kunden: „Die kommen alle drei Wochen und kaufen, was die Regale hergeben.“ Er denke aber nicht an eine Portionierung, „obwohl der Großhandel uns nur noch zweimal im Monat beliefert“, sagte Udo Reihert. Eine Abgabebegrenzung gehe nämlich ins Leere, wenn die Kunden in größeren Gruppen auftreten, so der Einzelhändler.
Keine Probleme mit der Portionierung von Babymilch-Pulver hatte Rossmann-Kunde Friedrich Kern, der am gestrigen Montag drei Packungen Premium-Babymilch für seinen drei Monate alten Enkelsohn kaufte. Er werde bald wiederkommen, kündigte der 71-jährige Pensionär an.