Nieste. Der Landkreis Kassel sieht keinen Handlungsbedarf, da der Kreuzungsbereich nahe der Königs-Alm laut Polizei kein Unfallschwerpunkt ist. Wir haben dennoch verschiedene Szenarien entwickelt, wie die „Sensenstein-Kreuzung“ sicherer werden könnte.
Die Verkehrssituation an der „Sensenstein-Kreuzung“ nahe der Ausflugsgaststätte Königs-Alm sorgte nach einem Unfall im November 2015, bei dem ein 57-Jähriger aus Hatzfeld (Waldeck-Frankenberg) lebensgefährlich am Kopf verletzt wurde, für Diskussion.
Und obwohl sich allein in den vergangenen fünf Monaten zwei weitere Unfälle mit Schwerverletzten ereignet haben, der jüngste am Dienstag, könne laut Polizeisprecher Matthias Mänz an der Stelle nicht von einem Unfallschwerpunkt gesprochen werden. „Laut Definition ist das erst der Fall, wenn an dieser Stelle drei Unfälle mit schweren Personenschaden innerhalb von drei Jahren passieren“, erklärt Mänz. Dennoch schaue man nun an genauer auf die Kreuzung.
„Da die beiden Unfälle durch Unachtsamkeit entstanden sind, wird der Landkreis an diesem Straßenbereich baulich nichts weiter unternehmen“, erklärt Kreissprecher Harald Kühlborn. Da es sich um zwei Kreisstraßen handelt, ist die Straßenbaubehörde des Landkreises Kassel grundsätzlich für den Kreuzungsbereich zuständig.
Nach dem tödlichen Unfall im November 2015 fand eine Ortsbegehung mit Vertretern von Polizei, Straßenbaubehörde Hessen Mobil, Landkreis Kassel und Gemeinde Nieste statt. Die Experten kamen vor gut einem Jahr zu dem Ergebnis, dass keine baulichen Veränderungen – wie Beleuchtung oder zusätzliche Straßenschilder – notwendig seien. Eine weitere Verkehrsschau in naher Zukunft ist laut Kühlborn nicht geplant.
Die HNA hat verschiedene Szenarien entwickelt, wie die „Sensenstein-Kreuzung“ sicherer gemacht werden könnte:
Tempo-50-Zone
„In dem Gebiet finden regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen statt. Es gibt dort keine Auffälligkeiten“, sagt Kreissprecher Kühlborn. Somit ist die von der Gemeinde Nieste bereits mehrfach geforderte Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von Tempo 70 auf 50 zunächst vom Tisch.
Ampel
„Der Bau einer Ampel ist nur dann zulässig, wenn es sich um einen nachgewiesenen Unfallschwerpunkt handelt“, so Kühlborn. Wenn die Polizei die „Sensenstein-Kreuzung“ als einen solchen definiere, werde eine Verkehrsschau mit Vertretern von Polizei, Straßenbaubehörde Hessen Mobil, Landkreis Kassel und Gemeinde Nieste veranlasst.
Kreisel
Der Bau eines Kreisels an dieser Stelle ist laut Kühlborn nicht umsetzbar: „Denn dann müsste der Kreuzungsbereichs verbreitert werden und dafür wäre ein Eingriff in die Naturschutzlandschaft Niester Riesen notwendig.“
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