Kassel. „Die Auseinandersetzungen um einen Standort für das Tapetenmuseum nehmen immer absurdere Formen an“, kommentiert Helga Weber, kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Kasseler Rathaus, die widersprüchlichen Aussagen aus dem Wissenschafts- und dem Justizministerium.
Dabei geht es um die Eignung und Verfügbarkeit des Gebäudes des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) am Brüder-Grimm-Platz. Die Uneinigkeit in der derzeit noch amtierenden hessischen Landesregierung übertreffe alles bisher da Gewesene und die Wissenschafts- und Kunstministerin, Eva Kühne-Hörmann, werde vom bisherigen Koalitionspartner in einer Weise demontiert, wie man das noch nicht erlebt habe, sagt Weber.
Viel bedeutsamer sei für die Grünen jedoch ein neuer Standort für das Museum: „Das Ergebnis ist fatal für die Stadt. Auf absehbare Zeit wird es das weltweit einzigartige Tapetenmuseum in Kassel nicht geben“, sagt Weber. Die Ministerin habe der Stadt keinen guten Dienst erwiesen. Sie habe den bereits vereinbarten Standort auf dem Weinberg mit fragwürdigen Argumenten ausgeschlagen und als Alternative das VGH-Gebäude ins Spiel gebracht, das offenbar bereits seit Langem von ihrem eigenen Haus als für Museumszwecke ungeeignet betrachtet werde. (use)