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Kunst aus Fahrradschrott: Baunataler stellt nachhaltige Skulpturen am Kasseler Fulda-Ufer aus

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Von: Anna Weyh

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Kunst aus Fahrradteilen: (von links) Willi Volmar aus Baunatal zeigt den Besuchern Cedric Toth und Fynn Welch seine Werke.
Kunst aus Fahrradteilen: (von links) Willi Volmar aus Baunatal zeigt den Besuchern Cedric Toth und Fynn Welch seine Werke. © anna weyh

Willi Volmar aus Baunatal möchte mit seinen Kunstwerken auf die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufmerksam machen.

Kassel – Kunst aus alten Fahrradteilen. Willi Volmar aus Baunatal hat am Fuldaufer unterhalb des Auedamms gebrauchte Gestelle, Reifen und Bremshebel zu eindrucksvollen Skulpturen verarbeitet. Vieles dreht sich, leuchtet oder spielt Musik. „Alles mit Solarenergie betrieben“, sagt der 85-Jährige. Bereits im vergangenen Jahr war er an derselben Stelle, auf Höhe des Tennisplatzes, mit seinen Kunstwerken vor Ort. „Um die Passanten auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen“, wie er sagt.

Der gelernte Maschinenbauer konstruiert und setzt seine Projekte selbst um. „Ich verwende nahezu nur Fahrradschrott“, sagt Volmar. Besonders stolz ist er auf sein Pavillon-Kunstwerk. Das besteht aus 30 alten Fahrradrahmen. „Ich habe immer davon geträumt, mal etwas aus Fahrradrahmen zu bauen“, sagt er. Die Blicke der Besucher ziehen aber vor allem die „tanzenden Skelette“ auf sich. Auf Bratpfannen drehen sich die makaberen Figuren langsam ruckelnd zur Musik von „Spiel mir das Lied vom Tod“. Volmar sagt: „Sie sollen uns an die Vergänglichkeit erinnern.“ Die Leute sollen sich nicht alles für später aufheben. „Nicht nur sparen, Geld investieren. Am besten in erneuerbare Energien“, sagt der Baunataler.

Viele Spaziergänger bleiben stehen und betrachten seine Skulpturen. Volmar kommt mit den Menschen ins Gespräch. Es liegt ihm am Herzen, seine Botschaft zu verbreiten. So zeigt er auch Fynn Welch und Cedric Toth seine Fahrrad-Kunst. „Es ist interessant zu sehen, wie sich Nachhaltigkeit in Kunst verarbeiten lässt“, sagt Welch. Zur Kunst gekommen ist Volmar durch seine Ehefrau. „Ich habe früher an E-Autos herumgebaut. Irgendwann hat meine Frau gesagt, dass sie das nicht mehr sehen kann.“ Er solle doch wieder mit dem Malen anfangen, das habe er früher schon einmal ausprobiert. Gesagt, getan. „Dann habe ich erst wieder gemalt und irgendwann habe ich auch Skulpturen gebastelt“, sagt er.

Am 21. September sollen Volmars Kunstwerke versteigert werden. Das Geld sendet er nach Kenia. „Dort unterstütze ich den Verein Watoto, der eine Schule fördert“, sagt der 85-Jährige. Diese Schule besucht auch sein kenianisches Patenkind.

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