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Lage in den Kliniken in Kassel entspannt sich: Weniger Patienten mit Corona und Grippe

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Von: Anna Weyh

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Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern ist weiterhin rückläufig.
Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern ist weiterhin rückläufig. © Sebastian Gollnow/dpa

Die Lage in Kassels Kliniken hat sich entspannt. Das Robert-Koch-Institut hat die Grippewelle als beendet geklärt. Auch Corona spielt nur noch eine Nebenrolle im Klinikalltag.

Kassel – Die Lage in Kassels Kliniken hat sich leicht entspannt. Zwar meldet das Robert-Koch-Institut erneut einen deutlichen Anstieg an akuten Atemwegserkrankungen. Der aktuelle Wert liege jedoch im Bereich der vorpandemischen Jahre um diese Zeit. Außerdem sinke weiterhin die Zahl der Arztbesuche aufgrund akuter Atemwegserkrankungen. Die Zahl schwerer Grippefälle gehe somit zurück. Auch Corona spiele im Klinikalltag nur noch eine untergeordnete Rolle, melden die Krankenhäuser aus der Region.

„Wir behandeln deutlich weniger Patienten mit Influenza als vor Weihnachten und haben aktuell keine intensivpflichtigen, schweren Verläufe der Grippe“, sagt eine Sprecherin der Gesundheit Nordhessen (GNH). Auch der personelle Krankenstand liege im normalen Bereich für diese Jahreszeit.

Im Kasseler Klinikum werden derzeit außerdem rund 30 Menschen mit einer Corona-Infektion behandelt. Aber nicht alle Corona-Patienten werden auch aufgrund der Corona-Infektion stationär behandelt, sagt ein Sprecher von Helios Kassel. „Häufig ist Corona nur eine zufällige Nebendiagnose“, sagt er.

Auch der Ärztliche Direktor des Elisabeth-Krankenhauses Kassel, Dr. Christian Reyher, sagt: „Wir merken deutlich, dass die Pandemie abklingt. Es sind wesentlich weniger Fälle als noch vor Monaten oder Wochen.“ Entsprechend sei auch der Krankenstand unter den Mitarbeitenden wieder rückläufig. Von einer sinkenden Tendenz an Corona-Patienten, die stationär behandelt werden müssen, spricht auch Michael Schmidt, Geschäftsführer des Marienkrankenhauses Kassel.

In den hessischen Kliniken gilt derzeit noch die Pflicht, FFP2-Masken zu tragen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat sich nun für ein Ende der Maskenpflicht im Gesundheitsbereich ausgesprochen. Kassels Krankenhäuser unterstützen diese Forderung. Dr. Thomas Fischer, Ärztlicher Direktor des Klinikums Kassel, sagt: „Wir würden begrüßen, wenn im Klinikalltag das Tragen der Maske an die jeweilige Situation und den Gesundheitszustand unserer Patienten angepasst werden könnte.“

Masken werden laut des Mediziners im Klinikalltag im Kontakt mit besonders vulnerablen Gruppen weiterhin eine wesentliche Rolle spielen. Gleichermaßen seien auch das Gespräch und der menschliche Kontakt wichtig für die Vertrauensbasis zwischen Klinikteam und Patienten. „Dies kann durch das Masketragen erschwert werden“, sagt Fischer.

Auch eine Sprecherin der Vitos Orthopädischen Klinik sagt: „Wir wissen, dass die Maske ein starker Schutz gegen viele Krankheiten ist. Aber wir sehnen uns danach, wieder in offene Gesichter zu sehen und wieder frei zu atmen.“ Gerade für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege und im Ärztlichen Dienst sei das dauerhafte Tragen der Maske eine starke Belastung. „Sobald es also die Lage zulässt, lassen wir die Masken gerne fallen“, so die Sprecherin.

Das Elisabeth-Krankenhaus spricht sich ebenfalls für eine Normalisierung im Gesundheitsbereich aus und schlägt zum Schutz der Patienten vor, freiwillig eine Maske bei Erkältungssymptomen zu tragen. „Vielleicht haben wir das ja für den Alltag gelernt: Andere durch eine Maske zu schützen und so sorgsamer miteinander umzugehen“, sagt eine Sprecherin.

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