Landesmuseum in Kassel eröffnet: Zeitreise durch 300.000 Jahre

Kassel. Am Wochenende ist der Eintritt frei: Mit viel Programm lädt die Museumslandschaft Hessen Kassel ins neue Hessische Landesmuseum ein.
Nach acht Jahren Schließung und einer 31,3 Millionen Euro teuren Sanierung ist das Hessische Landesmuseum in Kassel am Freitag wieder eröffnet worden. Auf drei Ebenen und 3800 Quadratmetern erzählt es, anders als die Landesmuseen in Darmstadt und Wiesbaden, tatsächlich hessische Landesgeschichte. Und das anhand von 6000 Objekten über einen Zeitraum von 300.000 Jahren: von der Altsteinzeit über die Herrschaft der Landgrafen von Hessen bis in die Gegenwart.
Am Eröffnungswochenende bietet die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) eine Vielzahl von Führungen und Programm für Kinder an. Der Eintritt ist heute und morgen frei.
Boris Rhein, hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, sagte bei der Festveranstaltung, das herausragende Museum zeige „die Biografie unseres Landes“. Er zeigte sich überzeugt, dass es ein attraktiver Besuchermagnet werde. Das 200-Mio.-Euro-Programm zur Neugestaltung der Museumslandschaft Hessen Kassel sei „wirklich gut angelegtes Geld“, so Rhein. Die Investitionen dienten der Sinn- und Identitätsstiftung: „Kultur ist das, was uns alle im Innersten zusammenhält.“ Sie trage auch zur Humanisierung der Gesellschaft bei.
Das Büro HG Merz Architekten (Stuttgart/Berlin) hatte die Sanierung des 1913 zur 1000-Jahrfeier Kassels erbauten Museums geplant. Im Auftrag des Königreichs Preußen war es damals vom Werkbund-Architekten Theodor Fischer für etwa 1,6 Mio. Reichsmark errichtet worden. Als eines der wenigen markanten Gebäude der Kasseler Innenstadt hat es den Zweiten Weltkrieg nur mit geringen Schäden überstanden.
Nach der Sanierung ist nun ein sinnvoller Rundgang möglich, ohne dass der Besucher Sackgassen betritt. Zum ersten Mal seit 60 Jahren ist die Sammlung Volkskunde zu sehen. Nach ihrer Überdachung werden beide Innenhöfe als Ausstellungsfläche genutzt. Erstmals ist der Turm für Besucher zugänglich.
Von Mark-Christian von Busse