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Mehr Lebensqualität durch besseres Sehen

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Augenärztliche Untersuchung im Vorfeld: Für eine optimale Beratung und Versorgung müssen die Beschwerden vorab medizinisch abgeklärt werden.
Augenärztliche Untersuchung im Vorfeld: Für eine optimale Beratung und Versorgung müssen die Beschwerden vorab medizinisch abgeklärt werden. © PantherMedia / yacobchuk1

Der Sehsinn ist das wichtigste Sinnessystem des Menschen, denn er liefert uns bis zu 80 Prozent der Informationen über die Außenwelt. Unsere Augen ermöglichen es uns, die Welt um uns herum zu entdecken und zu betrachten – seien sie auch noch so weit entfernt, wie die Sterne am Nachthimmel, oder so winzig, wie eine Blattlaus am Beerenstrauch. Gutes Sehvermögen ist daher ein entscheidender Faktor für unsere Lebensqualität.

Allerdings ist es keine Selbstverständlichkeit, denn die Sehkraft kann durch unterschiedliche Ursachen beeinträchtigt werden.
Dabei fällt immer häufiger der Begriff „Low Vision“, was wörtlich übersetzt „geringeres Sehen“ oder „eingeschränktes Sehen“ bedeutet. Dahinter verbergen sich ganz unterschiedliche Sehbeeinträchtigungen, die Menschen jeden Alters betreffen können. In unserem Gesundheitsinterview erklärte uns Augenoptikmeisterin Stefanie Jungschaffer-Gunkel von Hess Optic, was es damit auf sich hat und wie Betroffenen geholfen werden kann.

Frau Jungschaffer-Gunkel, wann genau spricht man von Low Vision?

Der Begriff Low Vision wird im Zusammenhang mit einer Sehschärfe von weniger als 30 Prozent auf dem besseren Auge benutzt. Dies trifft insbesondere auch dann zu, wenn die betroffene Person eine Brille oder Kontaktlinsen trägt. Es wird zwischen Sehschwäche und Blindheit unterschieden. Unterschiedlichste Augenerkrankungen können die Ursache für diese Sehbeeinträchtigungen sein. Neben altersbedingten Augenerkrankungen wie zum Beispiel der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) gibt es auch eine herabgesetzte Sehleistung von Geburt an.

Wie wird denn das geringere Sehen wahrgenommen? Passiert es plötzlich oder steckt dahinter ein langsamer Prozess?

Sehen ist individuell und eine Beeinträchtigung beginnt oft schleichend. Lässt das Sehvermögen nach, kann das beängstigend und beschämend sein. Viele Betroffene erzählen ihren Angehörigen, Freunden und Kollegen erst mal nichts davon oder hören auf, geliebte Bücher und Zeitungen zu lesen. Sie fühlen sich mehr und mehr vom Alltag ausgeschlossen. Das muss nicht sein. Denn eine Low Vision-Beratung kann hierbei der erste Schritt zu mehr Lebensqualität sein.

Was genau wird bei der Low Vision-Beratung gemacht?

In einer Low Vision-Beratung werden gemeinsam Lösungen gefunden und Hilfsmittel getestet, um die Selbstständigkeit in Alltagsdingen wieder zu erleichtern. Hierzu zählen Tätigkeiten wie Briefe lesen, Überweisungsträger ausfüllen, unterschreiben, Medikamente (Tabletten) erkennen, Fotos betrachten und mehr. Auch die verbesserte Wahrnehmung von Kontrasten, eine verringerte Blendung und eine vernünftig beleuchtete Umgebung dienen der Verbesserung des Sehens in Alltagssituationen und schenken somit ein Stück mehr Lebensqualität. Unsere Beratung soll die Betroffenen begleiten und ihr Leben erleichtern. Dazu testen wir verschiedene vergrößernde Sehhilfen aus. Auch ein Hausbesuch ist möglich. Wir üben gemeinsam neue Vorgehensweisen und Techniken und wollen zukünftig ihr Sehvermögen bestmöglich unterstützen.

Welche Voraussetzungen müssen für die Beratung erfüllt sein?

Voraussetzung für eine optimale Beratung und Versorgung ist selbstverständlich eine medizinische Abklärung der Beschwerden, eine Visusbestimmung (Bestimmung der Sehleistung) durch unsere erfahrenen Low Vision- Experten und ein persönliches Gespräch, in dem wir besonderen Wert auf die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden legen.

Und welche Hilfsmittel stehen für die Verbesserung der Sehkraft zur Verfügung?

Das Angebot im Low Vision- Bereich ist breit gefächert. Wir arbeiten mit drei namhaften Herstellern zusammen und können somit vielfältige Hilfsmittel anbieten – von Spezialfiltern für Brillengläser und Leuchten mit einstellbaren Farben und Intensitäten über einfache Handlupen mit und ohne Beleuchtung bis hin zu elektronischen vergrößernden Sehhilfen, Bildschirmlesegeräten und Vorlesesystemen. Verschiedene Hilfsmittel können durchaus auch mobil genutzt werden. Allein diese Vielfalt macht deutlich, wie wichtig ein ausführliches Erstgespräch ist. Dafür nehmen wir uns Zeit. Und wir helfen auch, wenn der Wunsch der Kostenbeteiligung beziehungsweise Kostenübernahme der Krankenkasse besteht.  (nfi)

Augenoptikmeisterin Stefanie Jungschaffer-Gunkel
Augenoptikmeisterin Stefanie Jungschaffer-Gunkel © Privat

Zur Person

Stefanie Jungschaffer-Gunkel ist seit 2010 Augenoptikmeisterin. Seit 2017 arbeitet sie bei der Hess Optic GmbH. Sie stammt ursprünglich aus Süddeutschland und lebt nun mit ihrer Familie in Kassel. In ihrer Freizeit liebt sie es, in der Natur zu sein, ein schönes Buch zu lesen oder Fahrrad zu fahren. Darüber hinaus betreut sie die F1 beim Vfl Kassel. 

Kontakt

Hess Optic GmbH
Treppenstraße 6
34117 Kassel
Telefon: 05 61 / 10 30 36
info@hess-optic.de
hess-kassel.de/optic

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