So entwickelt sich Kassel: Mehr Menschen in 21 Stadtteilen

Kassel wächst wieder und hat nun 207.622 Einwohner. Interessant ist ein Blick auf die Entwicklung der einzelnen Stadtteile. Nur zwei haben im vergangenen Jahr an Einwohnern verloren.
Kassel – Kassel wächst – zumindest, was die Einwohnerzahl angeht. Ende 2022 lag sie bei 207.622. So viele waren zuletzt vor 48 Jahren in Kassel gemeldet. Die aktuellen Zahlen hat die Stadt nun veröffentlicht. Sie lieferte auch viele Daten, die interessante Erkenntnisse bieten. Ein Überblick:
Einwohnerzahlen in Kassels Stadtteilen
- Spitzenreiter Nord-Holland: Der einwohnerstärkste Stadtteil Kassels war im vergangenen Jahr zugleich der Stadtteil, der am meisten Einwohner hinzubekommen hat. Auch im Vergleich mit dem Jahr 2000 ist Nord-Holland in Sachen Bevölkerung stark gewachsen. Tendenz steigend: Insgesamt geht die Tendenz in Sachen Einwohnerzahl in fast allen Stadtteilen – teils stark – nach oben. Im Vergleich zu 2021 leben in 21 der 23 Stadtteile nun mehr Menschen, im Vergleich zum Jahr 2000 sogar in 22 Stadtteilen.
- Starke Binnenstadtteile: Interessant ist, dass die Binnenstadtteile wie Wesertor, Rothenditmold, aber auch Mitte und Wehlheiden im Vergleich zum Jahr 2000 prozentual mit am stärksten gewachsen sind. Von den äußeren Stadtteilen verzeichnet neben Nord-Holland lediglich der Jungfernkopf einen prozentual zweistelligen Anstieg.
- Ausnahme Unterneustadt: Die Unterneustadt ist einer von zwei Stadtteilen, deren Einwohnerzahl im Vergleich zum vergangenen Jahr zurückgegangen ist. Das ist die eine Sicht auf die Dinge. Die andere ist: Die Unterneustadt ist zugleich der Stadtteil, der im Vergleich mit dem Jahr 2000 den größten prozentualen Bevölkerungszuwachs verzeichnet. Das liegt auch daran, dass der Stadtteil in den 1990er-Jahren erst wiedergegründet worden ist.
- Ausnahme Waldau: Waldau hat im vergangenen Jahr zwar an Einwohnern zugelegt. Im Vergleich mit dem Jahr 2000 ist es aber der einzige Stadtteil Kassels, in dem mittlerweile weniger Menschen leben als noch vor 23 Jahren. Ausnahme Nordshausen: Nordshausen ist nicht nur der bevölkerungsärmste Stadtteil Kassels, er gehört neben der Unterneustadt auch noch zu den Stadtteilen, die Ende 2021 mehr Einwohner hatten als Ende 2022 – nämlich etwas mehr als 2000.
Menschen mit Migrationshintergrund in Kassel
Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund ist in Kassel 2022 um knapp 5750 gestiegen. Sie liegt nun bei annähernd 90.000. Davon haben knapp 47.000 keine deutsche Staatsangehörigkeit, knapp 28.700 sind nach der Einbürgerung Deutsche, knapp 14.750 sind Deutsche als Spätaussiedler.
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund umfasst dabei auch Kinder unter 18 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit, von denen mindestens ein Elternteil einen Migrationshintergrund hat. Knapp 117 500 Menschen, die in Kassel leben, haben keinen Migrationshintergrund.
Haushalte in Kassel
Mit der Einwohnerzahl ist auch die Zahl der Haushalte in Kassel im vergangenen Jahr gestiegen – und zwar um etwas mehr als 1500 auf nunmehr 111.140. Im Schnitt leben 1,87 Menschen in einem Haushalt. Der Wert ist seit Jahren nahezu unverändert. Trotzdem sind die Single-Haushalte am häufigsten: Gut 58.500 Menschen leben allein – 800 mehr als noch im Jahr zuvor.
Auch die Zahl der Haushalte mit Kindern ist um 650 gestiegen. Sie liegt nun bei gut 19.700. Lediglich die Zahl der Paarhaushalte ohne Kinder ist mit knapp 21.500 annähernd identisch im Vergleich zum Vorjahr.
Kassel: Zuzüge und Wegzüge
Knapp 20.000 Menschen zogen 2022 nach Kassel. Das sind rund 4500 mehr als im Jahr zuvor – und gar 6200 mehr als im Vergleich mit dem Jahr 2020. Demgegenüber standen lediglich 15 000 Wegzüge. Deren Zahl hat im Vergleich zu den Vorjahren nur leicht zugenommen.
Kassel erhalten blieben auch annähernd 15 500 Menschen, die innerhalb der Stadt umgezogen sind. Exakt 2000 Neugeborene wurden Kasseler – etwas weniger als noch in den Jahren zuvor. Die Zahl der Sterbefälle stieg dagegen leicht von 2300 auf 2318. (Florian Hagemann)